Konkurrenz für VMware und Microsoft

Oracle VM VirtualBox - der Open-Source-Hypervisor im Test

Features und Funktionen

Seit unserem letzten Test hat sich die VirtualBox deutlich weiterentwickelt. Zum Testzeitpunkt liegt Version 3.1.6 vor. Doch nicht nur die Versionsnummer hat mit der 3.x einen großen Sprung getan. Der Kauf durch Sun hat die Entwicklung anscheinend positiv beeinflusst. Denn die aktuelle VirtualBox kann mit zahlreichen professionellen Features aufwarten. Besonders praktisch für den Alltag: Virtuelle Maschinen lassen sich nun pausieren und wieder starten.

Eine Übersicht über die Neuerungen finden Sie in unserem Artikel „VirtualBox 3.1 – die wichtigsten Neuerungen“. Dabei gehen wir vor allem auf das Teleportations-Feature ein, mit dem virtuelle Maschinen zwischen verschiedenen physikalischen Hosts transportiert werden können.

Auslastung: Die virtuellen Systeme benötigen in erster Linie Arbeitsspeicher.
Auslastung: Die virtuellen Systeme benötigen in erster Linie Arbeitsspeicher.

Ebenfalls neu ist die Unterstützung für 64-Bit-Betriebssysteme, und die Software kann jetzt sowohl mit Intels VT-x als auch mit AMDs AMD-V umgehen. Gastsysteme können dadurch die Vorteile von 64-Bit nutzen. Das bietet den Gästen nicht nur den Zugriff auf mehr Arbeitsspeicher, sondern macht bestimmte Virtualisierungsszenarien erst möglich: So setzt beispielsweise die aktuelle Version von Microsoft Server 2008 R2 eine 64-Bit-Umgebung voraus.

Besondere Erwähnung verdient der “nahtlose Modus“. Dabei werden einzelne Programme, die in der virtuellen Maschine ausgeführt werden, direkt im Host-System angezeigt. Das ist beispielsweise praktisch, wenn ein älteres Programm weiter genutzt wird oder wenn eine Website mit mehreren Browsern unterschiedlicher Betriebssysteme getestet werden soll.

Möglich wird der nahtlose Modus durch die Gasterweiterungen von VirtualBox. Doch diese Erweiterungen bringen noch mehr: Sie ermöglichen beispielsweise, dass der Nutzer den Eingabemodus nahtlos zwischen dem virtuellen und dem Host-System wechseln kann – ohne dass ein spezieller Hotkey gedrückt werden muss. Außerdem liefert VirtualBox über diese Erweiterungen eine sehr gute 3-D-Leistung für das virtuelle System. Nach der Installation der Erweiterungen arbeitet das Gastsystem deutlich schneller, unter Linux lassen sich beispielsweise auch die Compiz-Erweiterungen für Gnome und KDE nutzen. Weitere Informationen zu den Gasterweiterungen finden sich hier.