Oracle schießt mit 9i-Services auf .NET

Mit deutlichen Seitenhieben auf das Betastadium von Microsoft .NET hat Oracle seine 9i Dynamic Services getaufte Internetstrategie vorgestellt. Ähnlich wie Microsoft will auch Oracle Webservices anbieten und stellt dafür Serverlösungen und eine Entwicklerumgebung zur Verfügung.

Oracle-Chef Larry Ellison hat bei der Präsentation der Oracle-Strategie weidlich betont, dass die eigenen Tools fertig sind, während Microsoft erst im nächsten Jahr mit Final Releases zu .NET aufwarten kann. In einer launigen Präsentation wurde Oracle 9i mit dem Attribut "DOT-Now" versehen, während Microsoft sich mit einem "DOT.Not" abfinden musste. Schließlich klickten die Oracle-Manager den in END umbenannten Start-Button des Windows OS.

Dabei liegen die beiden Unternehmen, was die technische Umsetzung künftiger Internetanwendungen betrifft, dicht beieinander. Oracle setzt auf XML, Java und das Simple Object Applikation Protocol (SOAP). Microsoft ersetzt Java durch die auf C++ aufbauende Programmiersprache C# (C-Sharp).

Was Microsoft Web Services nennt sind bei Oracle Dynamic Services und entsprechend heißt das Paket. Ab 18. Dezember sollen Entwickler und Internetservice-Provider auf den Download-Button drücken können. Dann landet ein Developer Kit für Dynamic Services "for free" auf der Festplatte. Weitere Kernkomponenten der Oracle 9i Dynamic Services sind Oracle-Datenbank- und E-Business-Anwendungen und ein 9i Application-Server. Mit dem Application-Server soll das Hosten der Services zum Kinderspiel werden: Egal, ob personalisierter Zugang, Verschlüsselung oder zeitgesteuerter Zugriff. Die Dynamic Services bringen darüber hinaus Statistik-Funktionen mit.

Außerdem hat Oracle mit portal.oracle.com eine Online-Basis angekündigt, wo Firmen Vorlagen für Applikationen und Services finden und damit eigene Business-Modelle "zusammenbauen" können.

Entwicklern verspricht Oracle system- und plattformunabhängiges Arbeiten. Die Services seien dank XML auf vielen Betriebssystemen einsetzbar, Windows. Unix und Linux inbegriffen. Im neu gestalteten Online Technology Network (OTN) von Oracle finden Programmierer künftig Unterstützung und neue Tools. Eines davon ist das Oracle Portal Online Studio, mit dem sich Portale bauen lassen. Ein anderes heißt OracleMobile Online Studio und dient zum Erstellen von Applikationen für mobile Geräte. Informationen zur Microsoft-Strategie finden Sie hier. (uba)