Oracle kauft PeopleSoft für 10,3 Milliarden US-Dollar

Oracle hat nach eigenen Angaben PeopleSoft für 10,3 Milliarden US-Dollar gekauft. Damit würde ein monatelanges Ringen um die Übernahme des kleineren Konkurrenten enden.

Wie die Unternehmen mitteilten, sei ein gegenseitiges Abkommen für die Übernahme unterzeichnet worden. Der Handel sei von den Aufsichtsräten der beiden Unternehmen abgesegnet worden. Der Verkaufspreis würde damit bei etwa 26,50 US-Dollar liegen, rund 2,50 US-Dollar höher als das jüngste Angebot von Oracle.

Die Geschichte der Übernahme von PeopleSoft durch Oracle füllt inzwischen Bände. Oracle hatte mit schöner Regelmäßigkeit Angebote vorgelegt, die von PeopleSoft jeweils als zu niedrig abgelehnt wurden. Insgesamt sind seit dem Start der Übernahmeschlacht rund 18 Monate vergangen. Zuletzt hatte sich Oracle durch Kaufangebote an PeopleSoft-Aktionäre die Mehrheit von 60 Prozent an PeopleSoft verschaffen können, wir berichteten. Maßgeblich der Verkauf eines PeopleSoft-Aktienpakets durch Großaktionär Capital Guardian Trust hatten das feindliche Übernahmeangebot auf die Erfolgsspur versetzt, wir berichteten.

Oracle verspricht sich von dem Zusammenschluss eine Ausweitung seines Geschäfts: Im vierten Quartal soll PeopleSoft bereits einen US-Cent zum Oracle-Gewinn pro Aktie beitragen, im Geschäftsjahr 2006 insgesamt acht Cent. "Diese Fusion bietet Oracle mehr Skalierungseffekte und Schwungkraft", sagte Vorstandschef Larry Ellison.

Durch den Zusammenschluss verringert Oracle seinen Abstand zum Branchenführer SAP. Ellison hatte für den Fall einer Annahme des Übernahmeangebots einen schärferen Wettbewerb angekündigt. (uba)