Oracle: Gewinn gesunken, Erwartungen erfüllt

Oracle hat im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres mit einem Gewinn von 655,9 Millionen US-Dollar oder 12 Cents pro Aktie die Erwartungen der Analysten erfüllt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (854,9 Millionen US-Dollar) allerdings ist der Gewinn des Datenbank-Spezialisten um 23 Prozent gesunken.

Auch der Umsatz fiel um 16 Prozent von 3,29 Milliarden auf 2,77 Milliarden US-Dollar. Hier übertraf Oracle jedoch die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt mit einem Umsatz von 2,55 Milliarden US-Dollar gerechnet hatten. Entsprechend positiv äußerten sich die Analysten zu den Zahlen. "Sie sind überraschend gut", sagte etwa Chris Shilakes von Merrill Lynch.

Oracle konnte in vier der vergangenen fünf Quartale die Erwartungen der Wall Street nicht erfüllen (wir berichteten). Gründe: Die schwache Gesamtwirtschaft sowie zurückhaltende Software-Bestellungen. Oracle leidet auch unter der Konkurrenz von IBM und Microsoft, die ihre Software für Datenbanksysteme zum Teil billiger anbieten. Wohl auch deswegen musste der langjährige Marktführer Oracle im Jahr 2001 erstmals IBM die Krone im Datenbank-Markt überlassen.

Für das laufende erste Quartal rechnet das Unternehmen wegen der anhaltend geringen Nachfrage mit einem erneuten Umsatz- und Gewinnrückgang. Finanzchef Jeff Henley erwartet einen Gewinn von 7 Cent pro Aktie, Analysten hatten einen Profit von 9 Cent pro Aktie prognostiziert. Die ersten drei Geschäftsmonate seien weiter schwierig, sagte der Oracle-Finanzchef. In den nächsten sechs Monaten rechnet er nicht mit Besserungen bei den Technologie-Ausgaben.

Henley widersprach zudem Spekulationen über einen Stellenabbau bei Oracle. Derzeit gebe es keine entsprechende Pläne. Er schloss aber Entlassungen nicht aus, falls die Konjunktur sich weiter abwärts entwickle. (jma)