Oracle: gedämpfte Prognosen bestätigt

Vor zwei Wochen hatte Oracle eine Gewinnwarnung ausgegeben. Heute gab das Unternehmen bekannt, dass es im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2000/2001 mit einem Gewinn von 10 Cents pro Aktie genau diese gedämpften Prognosen erreicht habe.

Wie berichtet, hatten Analysten mit einem Plus von 12 Cents pro Aktie gerechnet. Im dritten Quartal betrug der Gewinn 583 Millionen US-Dollar, 16 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, als Oracle einen Profit von 503 Millionen US-Dollar beziehungsweise 8 Cent pro Aktie erzielte. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum von 2,45 Milliarden US-Dollar um 9,2 Prozent auf jetzt 2,67 Milliarden US-Dollar an.

Oracle-Finanzchef Jeffrey Henley erklärte das Ergebnis: "Die abgeschwächte Konjunktur in den USA hat unser Umsatz- und Gewinnwachstum stärker als erwartet beeinflusst." Wegen der allgemein schlechten Wirtschaftslage hätten in den letzten Februartagen viele Kunden ihre IT-Investitionen verschoben, sagte er. Die Folge: weniger Einnahmen für Oracle.

Gleichzeitig warnte Henley vor zu hohen Erwartungen für das vierte Quartal. Wegen der derzeitigen Konjunkturschwäche sei es nicht möglich, realistische Prognosen abzugeben. Auch Oracle-CEO Larry Ellison blies ins gleiche Horn: "Die Wahrheit ist, wir wissen es nicht. Unsere Zahlen werden sich dem wirtschaftlichen Umfeld anpassen."

Nach Bekanntgabe der Quartalsergebnisse sank der Aktienkurs noch einmal um 8,56 Prozent auf 14,69 US-Dollar, weniger als ein Drittel des letzten Jahreshochs von 46 US-Dollar. Im außerbörslichen Handel legte die Aktie allerdings wieder bis auf Kurse um 15,12 US-Dollar zu. (jma)