Grundlagen und Neuerungen

Open-Source-Virtualisierung mit Proxmox Virtual Envrionment 3.4

PVE-Bereitstellung

Eingerichtet wird das Ganze über ein modernes Ajax-Web-Interface (basierend auf Ext JS 4.0), das an vielen Stellen kontextsensitiv ist. Das Aufsetzen des Systems ist, sofern der vorgesehene Host die Installationsvoraussetzungen, wie etwa eine CPU mit Hardwarevirtualisierung (für KVM-VMs), erfüllt, trivial, gut dokumentiert und in wenigen Minuten erledigt, denn das System ist als Appliance konzipiert.

PVE ist eine professionelle Virtualisierungsplattform fürs Rechenzentrum und keine Desktop-Lösung im Stil von Oracle VirtualBox. PVE muss daher von der Papierform her keinen Vergleich mit vSphere, Hyper-V oder Citrix XenSerer scheuen. So unterstützt PVE von Haus aus Hochverfügbarkeit, Live-VM-Snapshots oder Live-Migration von virtuellen Maschinen. Installiert der Nutzer PVE nicht gerade auf Basis einer existierenden Debian-Umgebung (was immerhin möglich ist, um die Lösung im Zusammenhang mit einem bestehenden Partitionslayout evaluieren zu können), unterstützt der KVM-basierte Bare_Metal-Hypervisor bis zu 160 CPUs sowie 2 TB RAM pro Host.

Spice-Support und HTML-Console

Dank vollständiger Integration des Red-Hat-Virtualisierungs-Stacks einschließlich VDI-Remote-Zugriffsprotokoll Spice lassen sich auch Desktop-Betriebssysteme performant nutzen. Das PVE-Web-Interface bietet sogar eine eingebaute, HTML5-basierte Browser-Console, die ein effizientes Verwalten und Steuern von VMs, unabhängig vom verwendeten Client-Betriebssystem, erlaubt.

Preise und Support

Open Source PVE ist kein Community-Projekt, sondern wird federführend von der Proxmox Server Solutions GmbH entwickelt, obwohl bereits viele externe Community Developer mitwirken. Der Hersteller verdient sein Geld mit optional zur Community-Version angebotenen Support-Abonnements. Eine gültige PVE-Subskription erlaubt im Unterschied zur freien Version den Zugriff auf das Enterprise Repository und schließt regelmäßige Software-Updates ein. Die Preise der Subskriptionsversionen beginnen bei rund 5 Euro pro CPU und Monat. Damit ist Proxmox Virtual Envrionment preiswerter als Red Hat Enterprise Virtualization und zudem strukturell weniger komplex.