Open Source Initiative kritisiert SCO scharf

Die Open Source Initiative (OSI) hat ein detailliertes 24-seitiges Papier veröffentlicht, in dem sie der SCO Group vorwirft, diese stelle in ihrer Kampagne die Geschichte von Unix falsch dar und bedrohe den Geist der Linux-Bewegung, der sich in Innovation und in Unabhängigkeit von Kontrolle durch Regierungen und Firmen ausdrücke.

OSI-President Eric Raymond führt in dem teils scharf formulierten Dokument aus, Unix sei aus einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen entstanden und SCO könne deswegen nicht mit seinen von AT&T und Novell übernommenen Rechten einen Alleinvertretungsanspruch geltend machen und einklagen, berichtet die Computerwoche.

"Wir haben unseren Unix- und Linux-Code als Geschenk und Ausdruck der Kunst geschrieben, damit sich unsere Mitmenschen daran erfreuen können und jedermann ihn sowohl non-profit als auch kommerziell für alle erlaubten Zwecke verwenden kann", schreibt Raymond. "Wir haben ihn nicht geschrieben, damit er vereinnahmt wird."

Raymond forderte die US-Gerichte auf, SCOs juristisches Vorgehen abzuschmettern. Entscheidungen im Sinne des Klägers, der unter anderem IBM wegen Verrat von Geschäftsgeheimnissen im März von den Kadi zerrte, würden Nutzer und Unterstützer in der Angst zurücklassen, jederzeit Opfer zuvor nicht reklamierter Urheberrechte werden zu können. Das würde Linux der Fähigkeit berauben, außerhalb kommerzieller Software-Entwicklungsmodelle zu operieren, warnte der renommierte Autor und Verfechter des Gedankens freier Software. SCO hat bislang keine Stellungnahme zu dem OSI-Papier veröffentlicht.

Weitere Informationen zum Thema entnehmen Sie diesem Interview mit SCO-Manager Chris Sontag. (Computerwoche/uba)