IBM, Univention und Co.

Open Cloud Alliance gegründet

Auf Initiative von IBM und Univention haben einige Software-Anbieter, Hoster und Service-Provider die Open Cloud Alliance gegründet. Kern des Zusammenschlusses ist das Bekenntnis zur Integration und Migrationsfähigkeit.

Zentrales Anliegen der Initiative ist es, den Wettbewerb und die Interoperabilität in der Cloud-Welt zu gewährleisten. Sie wollen den geschlossenen Umgebungen großer Anbieter wie Google, Microsoft und Salesforce eine offene Architektur entgegensetzen, die Cloud-Kunden jederzeit die Möglichkeit offen hält, den Anbieter zu wechseln sowie unterschiedliche Dienste zu integrieren.

"Innerhalb der Silos großer Cloud-Provider gibt es erhebliche Integrationsanstrengungen, um Applikationen untereinander zu verbinden", beobachtet Peter Ganten, CEO von Univention. "Aber die Integrationsfähigkeit etwa zwischen Google Docs und Microsoft Office 365 ist verhältnismäßig gering."

Univention Corporate Server stellt das Cloud-Betriebssystem

Der in Bremen ansässige Open-Source-Spezialist Univention bietet mit dem "Univention Corporate Server" ein quelloffenes Server-Betriebssystem mit Basisfunktionen etwa für das Identity- und System-Management, Netz-Services und Backup. Es kommt oft als Alternative zu Microsofts "Small Business Server" zum Einsatz und wird ab Mitte November 2014 in der Version 4.0 vorliegen. Bestandteil des Betriebssystems ist auch ein "App-Center", über das Unternehmenskunden ihren Nutzern Cloud-Dienste bereitstellen können. Das Angebot des App-Centers umfasst derzeit knapp 50 Applikationen.

Die Referenz-Architektur sieht als Basis x86-Server (etwa von IBM), OpenStack als Cloud-Management-Plattform sowie Univention als Server-Betriebsystem und Integrationsplattform vor.
Die Referenz-Architektur sieht als Basis x86-Server (etwa von IBM), OpenStack als Cloud-Management-Plattform sowie Univention als Server-Betriebsystem und Integrationsplattform vor.
Foto: Open Cloud Alliance

Zentrales Element der Open Cloud Alliance ist der Univention Server, der als Integrationsschicht zwischen den Cloud-Services diverser Anbieter auf der einen Seite, sowie dem Cloud-Management (auf OpenStack-Basis) sowie der Hardware (x86-Server) auf der anderen Seite dient (siehe Grafik). Das quelloffene Univention-Produkt soll Offenheit und Migrationsfähigkeit garantieren, hybride Cloud-Installationen ermöglichen sowie öffentliche Dienste auch von Anbietern wie Amazon und Google einbinden. Vor allem soll es kleinen Softwareanbietern, Systemhäusern und IT-Service-Provider den schnellen und günstigen Einstieg in das Cloud-Geschäft mit eigener Infrastruktur ermöglichen.

Zu den frühen Unterstützern der Open Cloud Alliance zählen neben den Initiatoren IBM und Univention die Softwareanbieter Open-Xchange (Collaboration und Office-Productivity) Zarafa (Groupware) und OwnCloud (File-Sync und -Sharing) sowie der IT-Dienstleister Netzlink Informationstechnik aus Braunschweig. Alle Teilnehmer der Allianz verpflichten sich zur die Migrationsfähigkeit und Cross-Cloud-Integration ihrer Angebote, um Kunden einen Vendor-Lock-In zu ersparen. Erste Cloud-Dienste auf Basis der Univention Server sollen im ersten Quartal 2015 auf den Markt kommen.

Das Univention-Betriebssystem als Integrationsschicht zwischen Cloud-Diensten und Cloud-Hardware.
Das Univention-Betriebssystem als Integrationsschicht zwischen Cloud-Diensten und Cloud-Hardware.
Foto: Crisp Research