Rabiate Suchtbekämpfung

Onlinesucht: In China wird weiter geprügelt

China stand für seine Behandlungsmethoden bei Internetsüchtigen schon oft in der Kritik. Sehr umstritten war die Elektroschocktherapie. Jetzt wurde von einer Behandlung durch „kontrolliertes Schlagen“ berichtet.

Die in China praktizierte Elektroschocktherapie gegen Internetsucht wurde vom chinesischen Gesundheitsministerium im Juli 2009 wohl nur gestoppt, weil im Internet zunehmend Berichte und Entrüstung über diese Behandlungsmethoden auftauchten. Die jetzt in die Schlagzeilen geratene Behandlungsmethode ist allerdings nicht besser. Wie die BBC berichtet, wurde ein junger Chinese in einem Behandlungs-Camp durch Schläge schwer verletzt. Der Junge leidet unter anderem noch an Nierenproblemen.

Der Leiter des Behandlungszentrums wurde laut BBC inzwischen verhaftet. Außerdem wurde das Camp inzwischen geschlossen. Der Gründer des Camps, Wu Yongjing, hat BBC gegenüber auch zugegeben, dass Jugendliche in seinem Behandlungszentrum geschlagen wurden. Dies sei eine wirksame Möglichkeit, Kinder zu erziehen, sofern es kontrolliert geschehe.

In China gibt es keine Regelung oder Kontrolle für die Behandlung von Internet-Sucht. Laut Dr. Tao Ran, einem Experten eines chinesischen Militär-Krankenhauses, seien die Personen, die derartige Camps leiten, nicht dafür qualifiziert. (cvi)