simfy-Gründer: "Kriminalisierung des Musikhörens übertrieben"

Online-Portal erlaubt legales Tauschen von Musik

Mit simfy ist ein Online-Portal gestartet, das nach eigenen Angaben ein legales Tauschen von Musik im Internet ermöglicht. Nutzer laden ihre persönliche Musiksammlung hoch und haben von überall Zugriff. Zusätzlich erlaubt das Portal den Zugriff auf die Musik auch für Freunden.

"Mit simfy wollen wir einen Platz im Internet schaffen, wo Musik legal online verfügbar gemacht wird", erklärt Christoph Lange, Mitbegründer und Geschäftsführer des Portals. Gemeinsam mit Steffen Wicker habe er 2006 an einem Preisvergleich für Musikdownloads gearbeitet und sei so auf die Idee gekommen, selbst eine Plattform zu entwickeln. "Hinter dem Konzept für simfy steckt ein bekanntes Problem: Man ist auf einer Party oder sitzt im Büro und es läuft schlechte Musik. Gleichzeitig verstauben CDs und externe Festplatten, randvoll mit guter Musik, die man immer gerade dann nicht bei sich hat, wenn man sie braucht", erläutert Lange. Mit simfy wolle man nun eine Lösung für dieses Problem liefern.

Auf dem Musik-Portal lässt sich, ähnlich wie bei flickr für Fotos, die eigene Musik abspielen und verwalten. "Nach erfolgreicher Anmeldung kann der Nutzer seine persönlichen Titel auf das Portal hochladen", schildert Lange. Auch die Synchronisation mit einer iTunes-Bibliothek wird unterstützt. Damit dabei das zur Verfügung stehende Repertoire niemals zu klein wird, hat der User zusätzlich die Möglichkeit, auch auf die Musik von Freunden zuzugreifen, die sich ebenfalls bei simfy angemeldet haben. "In einem zweiten Schritt können Nutzer dann in der simfy-Community nach Freunden suchen und diese einladen", so der Portalgründer. Mit einem Mausklick können auf Wunsch zudem spezielle Informationen wie der Songtext eines Liedes, Videoclips oder der günstigste Downloadanbieter für ein Musikstück abgerufen werden.

Was den rechtlichen Aspekt betrifft, haben sich die Portalbetreiber ihrer Auffassung nach nichts vorzuwerfen. "Das Tauschen von Musik per se ist nicht illegal", stellt Lange fest. Die Rechtslage gestatte sowohl das Anfertigen von Kopien für den Eigengebrauch als auch die kostenlose Weitergabe an einen begrenzten Personenkreis. Ob die Musikindustrie dies auch so sieht, ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings eher zu bezweifeln. "Wir finden es schade, dass Musikhören immer mehr kriminalisiert wird und die positiven Aspekte dabei in den Hintergrund gedrängt werden", so Lange abschließend. (mja/pte)