Bewerber in der Kritik

Online-Bewerbung wird nicht ernst genommen

Im Zeitalter des Internets gehört die Online-Bewerbung bei Fach- und Führungskräften zur Selbstverständlichkeit. Allerdings nehmen es mit dem Anschreiben noch viele nicht ernst genug. So lautet das Fazit einer Online-Studie des Karriereportals Stepstone.

Bewerber warten nicht mehr auf die Wochenendausgaben der Tageszeitungen, sondern suchen bei Internet-Jobbörsen nach geeigneten Stellen. Ebenso informieren sie sich online über das ganze Bewerbungsverfahren. Geschätzt werden aber auch Tipps und Ratschläge von Freunden und Bekannten.

Außerdem schickt inzwischen weniger als ein Viertel der Fach- und Führungskräfte die Bewerbungsunterlagen per Post. Der Großteil bewirbt sich per E-Mail, dabei gibt es aber noch unterschiedliche Auffassungen bezüglich der sinnvollen Anzahl der Anhänge. Die meisten Personaler bevorzugen einen Anhang, doch fast 80 Prozent der Befragten fügen ihrer Bewerbung zwei oder mehr Anhänge hinzu.

Über die Hälfte der Bewerber nutzen alte Anschreiben, formulieren also keine neuen, auf das Unternehmen zugeschnittene Texte. Die häufigste Form des Lebenslaufs ist tabellarisch, wobei ihn die meisten Bewerber amerikanisch - an erster Stelle die aktuelle Position - und nicht chronologisch, anordnen. Obwohl Bewerbungsfotos nicht erforderlich sind und nicht zur Entscheidung beitragen dürfen, fügen viele Kandidaten ein professionelles Passfoto hinzu.

Mittlerweile weiß man, dass sich viele Firmen vorweg mit Hilfe von sozialen Netzwerken wie Facebook über die Bewerber informieren. Dies ist oft ein Grund für die Kandidaten, auf Mitgliedschaften in solchen Netzwerken zu verzichten.

Auf das Vorstellungsgespräch bereiten sich nahezu alle intensiv vor, indem sie sich über das jeweilige Unternehmen und den Gesprächspartner informieren oder sogar mit Freunden den Ernstfall üben. Zudem wird viel Wert auf das Erscheinungsbild gelegt. Kaum einer wagt sich ohne Anzug zum Vorstellungsgespräch. Trotz Zusage bleiben rund zwei Drittel der Studienteilnehmer weiterhin - natürlich online - auf Jobsuche, um eventuell eine noch bessere Stelle zu bekommen. (Computerwoche/hal)