Offener FTP-Server im Justizministerium

Die deutsche Site Onlinekosten.de will eine Sicherheitslücke beim FTP-Server des Bundesjustizministeriums ausgemacht haben. Während Onlinekosten.de der dpa nur von einer selbst angelegten Text-Datei auf dem Server berichtete, scheint man noch weitere Dateien dort abgelegt zu haben.

So zeigt Onlinekosten.de auf seiner eigenen Site unter der reißerischen Überschrift "Warez und Pornos online" auch ein reichlich unspektakuläres Bild, das sich auf dem Server des Ministeriums befunden haben soll.

Wie die Datei dort hinkam, gibt Onlinekosten.de nicht an. Stattdessen wird angegeben, dass der bis Mittwochmittag nicht gegen anonyme FTP-Zugriffe gesicherte Server schon von Raubkopierern genutzt worden sein soll.

Die deutsche Presse-Agentur spricht in einer Meldung außerdem von einer Datei namens "sicher.txt", die Onlinekosten.de auf dem Rechner abgelegt haben soll, und die frei zugänglich war.

Wie schwer ein offener Server bei einer Regierungsbehörde zu bewerten ist, sei dahingestellt. Einen echten Beleg, dass über den Rechner illegale Inhalte verbreitet wurden, gibt es nach den bisherigen Erkenntnissen nicht. Die Meldungen passen vielmehr zur Panikmache vor dem Internet, die am Mittwoch, wie berichtet, durch einen Artikel der "Bild-Zeitung" einen neuen Höhepunkt fand. (nie)