NVIDIA verspricht bessere Bildqualität

Bisher zeichneten sich NVIDIAs Grafikkarten nicht durch hohe Bildqualität bei 2D-Anwendungen aus. Im Interview mit tecCHANNEL versprach David Kirk, Chefentwickler von NVIDIA, das nun zu ändern.

David Kirk trägt bei NVIDIA den offiziellen Titel des "Chief Scientist" und wird firmenintern auch "Father of Architecture" genannt. Bei einem Treffen mit tecCHANNEL in München gab Kirk eine der größten Schwächen seiner Produkte unumwunden zu.

Grafikkarten mit NVIDIA-Chips boten bisher bei Standardanwendungen nur eine geringe Bildqualität, was sich besonders bei hohen Auflösungen und Wiederholraten bemerkbar macht. Die technischen Hintergründe sind diesem Report zu entnehmen, und schon dieser Test der GeForce-2-Klasse hat gezeigt, dass andere Chiphersteller das Problem anscheinend besser im Griff haben. Daran hat sich bisher bei Serien-Karten nichts geändert.

Laut Kirk liegen die Schwierigkeiten, die sich in Schattenbildern und geringer Schärfe äußern, an den Kartenherstellern. Diese würden oft die von NVIDIA spezifizierten Bauteile durch billigere Komponenten ersetzen oder ganz weglassen: "Wenn sie (die Kartenhersteller, Anm. d. Red.) unsere Empfehlungen auch nur ein kleines bisschen überreizen, sieht man eine reduzierte Qualität."

Dem will Kirk so entgegensteuern: "Wir arbeiten mit unseren Partnern an einem "NVIDIA Certified Program". Dabei zertifizieren wir die Hersteller, die sich an unsere Spezifikationen halten, und hohe Qualität liefern. Die Käufer können sich dann nach diesem Logo richten, und die von NVIDIA zertifizierten Hersteller erkennen."

Nach dem offiziellen Interview machte Kirk seinem Ärger über manche Grafikkartenhersteller noch etwas deutlicher Luft: "Ich kenne keinen unserer Partner, der wirklich die Kondensatoren und Widerstände einsetzt, die wir spezifiziert haben!" schimpfte der Ingenieur. Diese passiven Bauteile, die für die Ansteuerung von VGA- DVI- und TV-Buchsen der Grafikkarten benötigt werden, haben aber entscheidenden Einfluss auf die Bildqualität.

Das vollständige Interview mit David Kirk, in dem er auch einen Blick in die Zukunft der 3D-Prozessoren riskiert, finden Sie in der nächsten Woche bei tecCHANNEL.DE. (nie)