NVIDIA verklagt 3dfx wegen Patenten

Am Montag hat NVIDIA gegen den 3D-Rivalen 3dfx wegen Verletzung von Patenten Klage beim Bezirksgericht von Nordkalifornien eingereicht. NVIDIA behauptet, dass die Technik aller 3dfx-Chips seit dem Voodoo3 die eigenen Patente verletzen würde.

Die fünf strittigen Patente wurden zum Teil schon 1995 beantragt, zwei der Erfindungen wurden nach Einreichung 1998 erst im Jahr 2000 NVIDIA zugesprochen.

Die Patente decken spezielle DMA-Transfers und Burst-Übertragungen ab, die ein Grafikchip von und zum Hauptspeicher eines PCs oder über den Bus vornehmen kann. Das Alter der Schriften und der allgemeine Charakter der beschriebenen Technologien deuten darauf hin, dass NVIDIA den Zeitpunkt der Klage taktisch gewählt hat.

Ein weiteres Indiz dafür ist, dass auch der bereits seit anderthalb Jahren im Handel befindliche Voodoo3 von NVIDIA explizit erwähnt wird. Patentklagen entwickeln sich immer mehr zu einem Instrument, um lästige Mitbewerber zu behindern.

NVIDIA verlangt die sofortige Einstellung der Fertigung und des Verkaufs von Voodoo3, Voodoo4/5 und anderer, auf dem Chip VSA-100 basierender Produkte. Daneben will der Marktführer auch finanzielle Wiedergutmachung. Solch juristisches Säbelrasseln endet jedoch meist in einer außergerichtlichen Einigung - 3dfx zahlt, und NVIDIA gibt Ruhe. Ein möglicher Ausweg wäre für 3dfx noch, ein Abkommen über Lizenzaustausch zu schließen oder die Patente anzufechten. Per Cross-Licensing hatten sich im Februar bereits S3 und NVIDIA in einem ähnlichen Streit geeinigt.