NVIDIA übernimmt 3dfx

Mitte November gab 3dfx bekannt, die Fertigung von Grafikkarten einzustellen. Am Freitag wurden nun die Gerüchte bestätigt, dass NVIDIA den angeschlagenen Konzern übernimmt. Der vergleichsweise günstige Kaufpreis liegt bei etwas mehr als 110 Millionen US-Dollar.

Damit haben die seit Monaten grassierenden Gerüchte ein Ende. Der Vorstand von 3dfx empfahl den Aktionären den Verkauf aller Besitztümer an NVIDIA sowie die Auflösung von 3dfx als eigenständiges Unternehmen. Die noch laufenden Patenstreitigkeiten zwischen den beiden Unternehmen werden eingestellt. Die Produktions- wie auch die Entwicklungsabteilung von 3dfx gehen komplett an NVIDIA. Daneben übernimmt NVIDIA alle von 3dfx entwickelten Technologien sowie die Markennamen 3dfx und Voodoo. Die Kosten für diese Transaktion, die komplett bis im ersten Quartal 2002 abgeschlossen sein soll, liegen bei 70 Millionen US-Dollar in bar und 1 Million Aktienanteile von NVIDIA.

Ein Großteil der 3dfx-Belegschaft wird demnach bereits Anfang 2001 auf der Straße stehen. Nur ein kleiner Teil soll bis zur kompletten Auflösung des Unternehmens für den Support der bestehenden Produkte weiter beschäftigt werden.

3dfx wurde 1994 gegründet und erlangte die größten Erfolge mit den 3D-Add-On-Karten vom Typ Voodoo1 und Voodoo2. Mit dem Aufkommen leistungsfähiger GPUs von ATI, Matrox und NVIDIA geriet 3dfx immer weiter ins Hintertreffen, da die Konkurrenz bereits frühzeitig mit 32-Bit-Render-Engines aufwarten konnte. Erst der Ende 1999 angekündigte VSA-100 bot dieses Feature. Anders als bei NVIDIA-, ATI- oder S3-Chips besitzt der VSA-100 jedoch keine Geometrieeinheit, die T&L unterstützt. Diesem Manko setzte 3dfx den T-Buffer und eine hohe Speicherbandbreite mit zwei VSA-100-Chips auf der Voodoo5 5500 entgegen. Den gesteigerten Leistungen einzelner Grafikchips, speziell dem GeForce2 GTS von NVIDIA, konnte 3dfx jedoch auch mit dieser Architektur nicht folgen. Die seit der Comdex 1999 angekündigten Voodoo4- und Voodoo5-Karten kamen zudem erst nach zahlreichen Verzögerungen auf den Markt - zu spät. Damit verbleiben als Key-Player derzeit nur noch ATI und NVIDIA neben Matrox und STMicroelectronics, die mit dem Kyro auf ein Comeback hoffen.

Einen Test aktueller Grafikkarten finden Sie hier. (fkh)