Storage-Tipp

Nvidia-RAID-Spiegelung wiederherstellen

Wiederherstellung

Einer der größten Nachteile eines Fake-RAIDs liegt - neben der Tatsache, dass das System auf einen Betriebssystemtreiber aufsetzt und deswegen für alle Administrationsschritte auf ein laufendes Windows angewiesen ist - darin, dass es nach einem Controller-Absturz keine Informationen darüber gibt, welche der beiden Platten einer RAID-Spiegelung aktuell ist und welche durch den Absturz beschädigt wurde. Im laufenden Betrieb zeigt der Controller schon an, welche der Platten aus dem RAID "herausgefallen" ist. Tritt der Fehler während eines Neustarts auf, so bleiben die Anwender aber völlig im Dunkeln und kopieren, wenn sie Pech haben, beim Wiederherstellen des RAIDs die schlechte Platte auf die gute.

Das lässt sich in manchen Fällen dadurch vermeiden, dass die Administratoren vor der Systemwiederherstellung von beiden Platten booten und im laufenden Betrieb nachsehen, welche Platte den aktuelleren Eindruck macht. Das zum Starten zu verwendende RAID-Array lässt sich beim Systemstart im Konfigurationsdialog des RAID-Controllers setzen. In besagten Fall war festzustellen, dass die Spiegelplatte, also die zweite Platte im System, die Bessere war. Deshalb wurde beschlossen, die zweite Platte auf die erste zu kopieren. Leider war die zweite Platte nicht bootfähig. Es ergaben sich aber keine Probleme dabei, die Platte mit Hilfe der Recovery-Console der Windows-Installations-DVD bootfähig zu machen, das System dann von ihr zu starten und anschließend mit dem Media-Shield die erste Platte freizugeben.

Wie oben beschrieben, startete danach der Kopiervorgang sofort und alle Daten der zweiten Platte wurden auf die erste übertragen. Eine weitere Sache ist noch wichtig: Wenn der Kopiervorgang abgeschlossen wurde, meldet Media Shield zwar, dass das Array wieder hergestellt wurde, richtig abgeschlossen wird dieser Prozess aber erst durch einen Neustart. Das sieht man auch daran, dass das Array beim Neustart vom Controller nicht als "Healthy", sondern als "Rebuild" gekennzeichnet ist. Erst nach dem Abschluss des Neustarts ist die Wiederherstellung komplett und alles funktioniert wieder wie erwartet.

Möchte Windows nun, weil es denkt, die Partition sei fehlerhaft, während dieses Reboot-Vorgangs einen Chkdsk-Lauf durchführen, so führt das zu einer Vielzahl von Fehlern (da der Sync noch nicht vollständig ist) und eventuell zu Datenverlusten. Während des ersten Reboots nach der Array-Widerherstellung ist eine Festplattenüberprüfung folglich unbedingt zu vermeiden. Der Chkdsk-Lauf lässt sich aber problemlos bei einem späteren Systemstart nachholen. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag aus dem Blog www.iait.eu einem Technikblog für Profis.