Nutzung des IBM Workplace Designer

Mit dem Workplace Designer steht erstmals ein Werkzeug zur Verfügung, mit welchem ohne Java/J2EE-Kenntnisse die Entwicklung von Portlets für den Workplace Collaboration Server möglich ist. Die starke Anlehnung des Workplace Designer an den Domino Designer ermöglicht Entwicklern von Notes Datenbanken einen leichten Einstieg in die Workplace-Welt.

Der Workplace Designer ermöglicht die schnelle, visuelle und dokumentzentrierte Entwicklung von Komponenten für den Workplace Collaboration Server. Durch einen im Vergleich zu anderen Systemen stark vereinfachten Deployment- Prozess werden diese Komponenten als Portlets auf dem Workplace Server eingerichtet und können in Seiten und Anwendungen eingebunden werden. Der Workplace Designer ist in seinem Aufbau und der Art, wie mit ihm Software programmiert wird, dem Domino Designer ähnlich.
Damit wird Notes-Entwicklern, die häufig als Quereinsteiger zur Programmierung gekommen sind und keine oder nur wenig Java/J2EE-Kenntnisse besitzen, eine Möglichkeit eröffnet, in einer ihnen vertrauten Art und Weise Anwendungen für den Workplace-Server zu erstellen. Gleichzeitig steht erstmals ein Werkzeug zur Verfügung, das die schnelle und unkomplizierte Anwendungsentwicklung (Rapid-Application Development) in der Workplace-Welt unterstützt.Durch die Möglichkeit, mit JavaScript auf die Java- APIs des Workplace-Servers zuzugreifen, bietet der Workplace Designer umfassende Möglichkeiten zur Entwicklung von Komponenten. Eine spätere Weiterverwendung im IBM Rational Developer ist ebenfalls möglich.

Die Entwicklungsumgebung

Basis für den Workplace Designer ist Eclipse, ein Open-Source Framework, das eine Grundlage für die Entwicklung komplexer Anwendungen darstellt. Die bekannteste ist die Java-Entwicklungsumgebung, die häufig mit Eclipse gleichgesetzt wird. Der Workplace Designer wird als zusätzliches Element des Workplace Managed Client installiert, welcher ebenfalls auf Eclipse basiert. Durch die Verwandtschaft mit Eclipse steht dem Entwickler bereits in der ersten Version des Workplace Designer eine leistungsfähige Entwicklungsumgebung zur Verfügung. Dies zeigt sich zum Beispiel im integrierten JavaScript- Editor, welcher vielfältige Funktionen zur Unterstützung bei der Erstellung von Programmcode bietet. Genannt seien hier die automatische Syntaxkontrolle, Farbkodierung und die automatische Code-Vervollständigung. Das Fenster der Entwicklungsumgebung des Workplace Designer umfasst 5 Bestandteile. Im linken Teil befindet sich der Komponenten-Navigator, in der Mitte oben der Arbeitsbereich zur Gestaltung der Masken und zum Erfassen des Programmcodes. Mehrere geöffnete Elemente sind über Register zugänglich. Unterhalb dieses Canvas genannten Bereichs können Sie im Eigenschaftsfenster die Eigenschaften des jeweils ausgewählten Designelements bearbeiten. Im rechten Teil der Entwicklungsumgebung sind die Fenster für die UI-Controls sowie für die Schemas angeordnet (Bild 1).

Bild 1: Die Arbeitsumgebung des Domino Designer.
Bild 1: Die Arbeitsumgebung des Domino Designer.

Ein Anwendungsbeispiel

Im Beispiel wird eine einfache Verwaltung für Bücher erstellt. Eine Maske listet die vorhandenen Exemplare auf, die zweite ermöglicht die Detailanzeige eines vorhandenen oder die Erfassung eines neuen Buchs. Zur Steuerung werden einige Schaltflächen, einfache Aktionen sowie JavaScript genutzt.

Als Erstes erstellen wir eine neue Komponente. Neben der kompletten Neuerstellung ist auch der Import einer vorhandenen Domino-Anwendung möglich. Im Beispiel wird die Komponente komplett neu erstellt und erhält den Namen Bibliothek.

Eine Komponente besteht aus Masken (Form), Schemas (Schema), Skripts (Scripts) und Bildern (Images). Hauptelement einer Komponente ist die Maske. Sie enthält die UI-Controls und Images. Im Gegensatz zu Notes ist die Benutzeroberfläche beim Workplace Designer von der Datenstruktur getrennt, die in einem XSD-Schema abgelegt wird. Vorteile dieser Vorgehensweise sind unter anderem die mehrfache Verwendung eines Schemas in verschiedenen Komponenten und die Verwendung verschiedener Schemas in einer Komponente bzw. sogar in einer Maske. Letztgenanntes wird durch die durch die Nutzung des UI-Controls Panel möglich. Mit einer Maske erstellte Dokumente werden entsprechend dem XSD-Schema als XML-Dokumente in einer relationalen Datenbank abgelegt. Bei der Erstellung einer Maske müssen Sie entscheiden, ob Sie für die Maske ein Schema erstellen, ein vorhandenes nutzen oder ohne Schema arbeiten wollen.