Novell veröffentlicht umstrittenen Vertrag mit Microsoft

Die absehbare künftige Version der General Public License bedroht die Partnerschaft. Novell sieht sich vor Risiken.

Der Suse-Linux-Distributor Novell hat im Rahmen eines Berichts an die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC die drei Verträge publik gemacht, die das Unternehmen im November letzten Jahres mit Microsoft abgeschlossen hat. Der "10-K"-Report hatte sich aufgrund einer Novell-internen Untersuchung von Aktienoptionen verzögert. In einer Zusammenfassung stellt Novell fest, dass die anstehende dritte Version der verbreiteten GNU General Public License (GPLv3) die vereinbarte Kooperation mit Microsoft in Frage stellen könnte.

Die GPLv3 könnte Ron Hovsepian und Steve Ballmer einen Strich durch die Rechnung machen.
Die GPLv3 könnte Ron Hovsepian und Steve Ballmer einen Strich durch die Rechnung machen.
Foto: Microsoft

Der jüngste Entwurf zur künftigen GPLv3 macht Abkommen wie das zwischen Novell und Microsoft unmöglich (mehr dazu hier bei unserer Schwesterpublikation ComputerWoche). Angesichts von Risiken für das Patentportfolio des Redmonder Unternehmens "könnte Microsoft den Vertrieb von Suse-Linux-Coupons einstellen", so Novell in der 10-K-Erläuterung der Geschäftsrisiken. "Wir könnten genötigt sein, unser Verhältnis zu Microsoft zu weniger günstigen Bedingungen als nach dem jetzigen Vertrag zu modifizieren, oder unsere Möglichkeit, GPLv3-Code in unsere Produkte zu implementieren, könnte eingeschränkt werden. Beides könnte unser Geschäft und unsere Umsätze beeinflussen." Im Konfliktfall seien Gegenmaßnahmen "nicht mit Sicherheit Erfolg versprechend"; die Auswirkungen könnten "materiell negativ" sein.