Novell-Chef bietet Microsoft Paroli

Novell-Chef Ron Hovsepian wendet sich in einem offenen Brief an die Open-Source-Community und will somit die große Verunsicherung mildern.

Novell hat durch seinen Deal mit Microsoft die Open-Source-Szene gegen sich aufgebracht, die die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen als Freibrief für Klagen gegen Open-Source-Entwickler und -Anwender interpretiert. Außerdem betont Microsoft-Chef Steve Ballmer bei jeder Gelegenheit, dass Novell die Redmonder angemessen für ihr geistiges Eigentum entschädigt habe. Nur ein Kunde, der SUSE Linux verwende, habe hinreichend für die Verwendung des geistigen Eigentums gezahlt. Jeder Anwender von Linux im Rechenzentrum habe eine Art Zahlungsverpflichtung in seiner Bilanz, denn es gehe nicht nur um Microsoft-Patente.

Novell versucht nun, die von den Redmondern verursachte Verunsicherung zu lindern. So beschwichtigte kürzlich Novells Verkaufschef Tom Francese, es gebe bei Linux keine Probleme mit geistigem Eigentum. Ferner hätten auch keine Drohungen in dieser Richtung zu dem Patentvertrag mit Microsoft geführt. Da diese Worte aber die gewünschte Wirkung verfehlten, greift nun Novell-Chef Ron Hovsepian ein. In einem "Open Letter to the Community from Novell" bekräftigt er, dass im Mittelpunkt der Zusammenarbeit die Entwicklung neuer Techniken für das Server-Management, die Virtualisierung und die Interoperabilität von Dokumentenformaten stehe.


Außerdem betont Hovsepian, dass Novell nicht mit den letzten Microsoft-Erklärungen in Sachen Linux und Patente übereinstimme. Die Übereinkunft mit Microsoft sei in keiner Weise eine Zustimmung dazu, dass Linux irgendwelches geistiges Eigentum von Microsoft verletze. Novell wolle die Freiheit für Open-Source-Software schützen und fördern. (ala)