HSPA+ mit 112 Mbit/s demonstriert

Nokia Siemens sagt Netzüberlastung den Kampf an

Nokia Siemens Networks (NSN) hat im Rahmen des Mobile World Congress demonstriert, wie bei der Datenübertragung mit HSPA+ Raten bis zu 112 Megabit pro Sekunde (Mbps) erreicht werden.

"Die Mobilfunkindustrie kann es sich nicht leisten, weiterhin einfach die Kapazitäten zu steigern", warnt aber Unternehmens-CEO Rajeev Suri. Daher zeigt das Unternehmen auch seine Ansätze, wie die von Smartphones und anderen mobilen Internetgeräten verursachte Datenflut bewältigt werden kann. Der mobile Datenverkehr wird NSN zufolge bis 2015 um 10.000 Prozent auf insgesamt 23 Exabyte pro Jahr ansteigen. Damit Kunden dann noch eine Verbindung bekommen, setzt das Unternehmen unter anderem darauf, unnötige Netzbelastungen durch Smartphones zu reduzieren sowie auf intelligentere Netzwerklösungen.

Um HSPA+ auf 112 Mbps zu beschleunigen, werden bei der Demo vier Transceiver für eine Multi-Carrier-Verbindung genutzt. Doch das ist für die Technologie noch nicht das Ende der Fahnenstange. Bis Ende 2011 will NSN Lösungen auf den Markt bringen, die sogar 168 Mbps aus HSPA-Basis ermöglichen, heißt es auf Anfrage von pressetext. Damit erreicht die Technologie letztendlich sogar LTE-Geschwindigkeiten. Doch mit immer mehr theoretischem Speed für Kunden droht auch ein Datenkollaps. Denn die Übertragungskapazitäten entsprechend dem zunehmenden Datenverkehr zu steigern, wäre für Mobilfunker kaum erschwinglich.

Um die Netzverfügbarkeit zu sichern, setzt NSN unter anderem auf eine Reduktion unnötigen Overheads. Denn Smartphones und andere Geräte, die per 3G auf das Internet zugreifen, verursachen ein Signaling-Problem. Sie senden massiv Anfragen über das Netz, die nicht unbedingt erforderlich sind. Dem kann man mit dem 3GPP Paging Channel Feature beikommen, das NSN als einziger Netzwerkausrüster implementiert hat. Damit kann nicht nur Signaling um den Faktor drei reduziert werden, was Betreibern Sparpotenziale in Millionenhöhe eröffnet. Laut Suri steige auch die Akkulaufzeit von Endgeräten bis auf das Doppelte.

Wichtig sei ebenso, die angeblich smarten Endgeräte wirklich intelligent zu machen. Hier geht es beispielsweise darum, exzessives E-Mail-Polling zu vermeiden. Netzwerkseitig setzt NSN auf eine intelligente, weniger komplexe Infrastruktur. Auf dem MWC werden zwei neue Mikrowellen-basierte Switch-Lösungen der FlexiPacket-Reihe vorgestellt, die bei der Optimierung von Netzwerken für den Datenverkehr helfen sollen. (pte/cvi)