Nokia: Medienterminal mit Linux

Nokia hat ein auf Linux basierendes Medienterminal vorgestellt, das sowohl den Empfang digitaler Hörfunk- und Fernsehprogramme als auch den Internetzugang ermöglichen soll. Der finnische Telekommunikationsriese will das neue Gerät ab dem zweiten Quartal 2001 auf den Markt bringen.

Laut Nokia basiert das Media Terminal nicht auf proprietärer Software, sondern bedient sich offen zugänglicher Programmen und Standards. Dazu gehören unter anderem das Betriebssystem Linux, der Webbrowser Mozilla, HTML und JavaScript. Das Gerät unterstützt demnach auch Formate wie GIF, JPEG, MIDI oder PDF.

Das Medienterminal besitzt in seiner Minimal-Version einen Intel Celeron mit 366 MHz als CPU sowie eine Festplatte mit einer Kapazität von 20 GByte. Die Spezifikationen ähneln damit verblüffend Intels Dot.Station. Diese bringt jedoch einen eigenen Monitor mit, während sich Nokias "Media Station" als Set-Top-Box des Fernsehers als Bildschirm bedient.

Nach Angaben von Nokia können die Benutzer mit dem Gerät über internetfähige TV-Kabelanschlüsse oder via ADSL über das Telefonnetz auf das Internet zugreifen.

Zusätzlich zum Internetzugang einschließlich E-Mail lassen sich mit dem Terminal laut Nokia auch TV-Sendungen auf der Festplatte speichern sowie MP3-Files abspielen. Weitere Funktionen sind unter anderem Video on Demand oder die Nutzung des Geräts als Spielekonsole für 3D-Games. Angesichts des schwachen Prozessors müssen diese aber wohl noch entwickelt werden oder können allenfalls auf 3D-Animationen per Webstandards wie Flash oder VRML basieren.

Nach Angaben von Nokia steht der Einzelhandelspreis für das ab dem zweiten Quartal 2001 erhältliche Gerät noch nicht fest. Er solle aber nicht über dem eines "Highend Videorekorders" liegen, sagte ein Nokia-Sprecher. Diese Aussage gibt großen Spielraum für Spekulationen, lässt aber einen Preis von etwa 2000 Mark erahnen. Es steht demnach auch noch nicht fest, ob das Terminal weltweit oder nur in bestimmten Regionen auf den Markt kommen soll. Es ist jedoch davon auszugehen, dass ISPs das Gerät über langfristige Verträge sponsern werden - das klappt ja bei Nokias Handys und den Netzbetreibern auch hervorragend. (jma)