NFC in der Praxis

NFC-Peripherie mit NFC-Handys verbinden

NFC managt alle Druckereinstellungen

Aus Sicht von Dueland ist NFC dabei eine wichtige Handover-Spezifikation für Verbindungen und schafft einen Rahmen, um Informationen zu strukturieren. Dadurch reiche eine Berührung des Handydisplays aus, um eine NFC-Funkverbindung mit dem Drucker aufzubauen und diesem mitzuteilen, welche kabellose Technologie für den Aufbau einer sekundären Verbindung geeignet ist. Dieser Austausch schließe auch Sicherheitsreferenzen mit ein, erklärt der Xerox-Enterprise-Printing-Experte. NFC lasse zudem die Wi-Fi-Direct-Verbindung zu und teile dem mobilen Endgerät anschließend mit, welche Aktionen möglich sind. Dazu zählen unter anderem Drucken, App-Download, Druckereinrichtung und Printer-Konfiguration.

Nach der Herstellung einer Verbindung zum Drucker wird der Druck vorbereitet. Während dieser zwei bis drei Sekunden langen Phase für den Verbindungsaufbau und das Rendering erscheint ein Dialogfenster, das den Abbruch oder weitere Einstellungen ermöglicht. Falls hier keine Änderungen erfolgen, wird das Dokument an den Drucker übermittelt. Eine Berührung des mobilen Bildschirms startet den Ausdruck.

Die Mopria-Alliance will neben weiteren Druckerherstellern auch die Hersteller von Handys, Tablets und mobilen Betriebssystemen, App-Entwickler sowie die Betreiber mobiler Netze von WLAN bis zu LTE ins Boot holen, um das Drucken aus mobilen Geräten heraus bald auf breiter Front viel einfacher werden zu lassen. Falls das nicht gelingt, besteht die Gefahr, dass sich die Handy-User tatsächlich an eine papierlose Zukunft gewöhnen könnten.

NFC in Lautsprechern, Kopfhörern oder Freisprechern

Smartphones können Audiodateien heute schon in hoher Qualität speichern und abspielen. Doch die winzigen Lautsprecher in den dünnen Handys klingen meist viel zu dünn. Vor allen Dingen fehlen die Bässe, die man nur durch den Anschluss guter Kopfhörer oder Lautsprecher mit einem gewissen Gehäusevolumen erzielen kann.

Also gibt es neben hochwertigen Handykopfhörern auch immer mehr drahtlose Lautsprecher mit Akkus und Bluetooth (BT). Die kabellose BT-Kopplung zwischen Handy und Lautsprecher wird aber von vielen Menschen als kompliziert und lästig empfunden.

Viel einfacher ist die Audiokopplung mittels NFC: Der User hält sein NFC-Handy kurz an den NFC-Lautsprecher: Das NFC-Handy schickt dem NFC-Lautsprecher dabei den Befehl, das Bluetooth-Modul einzuschalten und eine Funkverbindung einzugehen, über die dann die Musik auf die Lautsprecher gestreamt wird. Auch hier läuft der Musik-Stream selbst nicht über das schmalbandige NFC, sondern über das weitaus breitbandigere Bluetooth vom Handy zum Lautsprecher. Der Beweis: Die Musik läuft in der Regel auch weiter, wenn man NFC im Handy nach erfolgter Kopplung abschaltet. BT dagegen darf man nicht abschalten, solange die Musik übertragen werden soll.

NFC-Bluetooth-Audio-Kopplung mit Windows Phone

Gottlob ist das drahtlose Musik-Abspielen mittels NFC-BT-Kopplung auch in der Praxis viel einfacher als das drahtlose NFC-Drucken, denn bei Audio gibt es nicht so viele Mobility-relevante Treiber und Dateiformate. Im März 2013 konnte sich der Autor erstmals davon überzeugen, dass ein damals noch recht frisches Nokia Lumia 920 mit Windows Phone 8 eine automatische BT-Kopplung mit einem Nokia Purity Pro Bluetooth Stereo-Headset by Monster vollzieht, sofern am Handy der Nokia-NFC-Dienst namens "Tap & senden" eingeschaltet ist. Zur Einleitung der BT-Kopplung reicht es, wenn der Rücken des Nokia-Handys an die NFC-sensible Stelle des Kopfhörers gehalten wird, siehe Foto.

Anfang 2014 hat der Autor dann versucht, vier Bluetooth-fähige Smartphones Apple iPhone 5s, Nokia Lumia 925, LG G2 und Sony Xperia Z1 mit drei Bluetooth-fähigen Lautsprechern zu verkoppeln, als da wären: Rapoo A500 Bluetooth Portable NFC Speaker White für knapp 60 Euro, Nokia MD-51W alias JBL PlayUp Portable Wireless Speaker for Nokia mit NFC in Gelb für derzeit um die 120 Euro sowie Bose Soundlink Mini Bluetooth Speaker in Grau und Alu für knapp 200 Euro.

Der 220 Gramm leichte Rapoo A500 brachte schöne, klare, fast lineare Mitten und Höhen, aber keine satten Bässe. Der 770 Gramm schwere "JBL for Nokia" brachte zudem auch noch fette Bässe. Er sieht in grellem Gelb ein bisschen poppig aus. Der 666 Gramm schwere Bose dagegen wirkt in Optik und Verarbeitung betont edel und chefzimmerkompatibel. Er produziert neben schönen Mitten ebenfalls ein Bassvolumen, das man ihm vor dem Einschalten kaum zutrauen würde.

Nun zum Funk: Jedes Handy ließ sich in unserem Test händisch via Bluetooth mit jedem Lautsprecher verkoppeln. Allerdings hatten das iPhone 5s und der Bose noch keine NFC-Antennen unter der Haube. Beim Nokia Lumia 925 Smartphone dagegen konnten wir den NFC-Nahfunk mit dem Software-Button "Tap & senden" einschalten und die Rückseite des Handys an das NFC-Symbol des Rapoo A500 halten.

Danach kam folgende Meldung auf das Windows-Phone-8-Handy: "Möchten Sie die Kopplung mit Rapoo A500 zulassen? Hierbei wird Bluetooth aktiviert." Wir tippen auf Koppeln. Das Nokia-Phone schaltet von selber seinen BT-Funk ein, verkoppelt sich mit dem Rapoo-Lautsprecher und meldet: "Verbunden… Musik wiedergeben. Konfigurieren. Teilen". Wir klicken "Musik wiedergeben", starten einen Musiktitel aus dem Album PRISM, und der Sound kommt aus dem Rapoo-Speaker. Beim gelben JBL-Speaker klappte das Koppeln und Streamen dank NFC genauso einfach. Nur dass wir dort das Lumia-Handy eben an den weißen Aufdruck "NOKIA nfc" vor die Lautstärkewippe des JBL halten mussten. Denn genau dahinter sitzt die NFC-Antenne beim JBL-Speaker.

NFC-Bluetooth-Audio-Kopplung per Android-App

So viel zu NFC mit Nokia Windows Phone 8. Nun zu den Android-Smartphones: Mit dem eleganten Sony Xperia Z1 fanden wir im Google Playstore eine sehr schöne, kostenlose Sony-App namens NFC-Schnellverbindung. Sie funktionierte ebenso tadellos auf dem innovativen Top-Phone LG G2. Laut App-Beschreibung müsste sie auf allen NFC-fähigen Smartphones ab Android 2.3.3 laufen. Ab Android 4.1 ist die App zwar nicht mehr unbedingt nötig, wir fanden sie aber hübscher als die NFC-Bordmittel von Android.

So geht es: Solange die Musik vom NFC-Handy an den NFC-Lautsprecher übertragen wird, darf man die Bluetooth-Verbindung in den Android-Einstellungen nicht unterbrechen, denn die Musik wird nach erfolgreicher NFC-Kopplung ja nicht via NFC, sondern via BT drahtlos gestreamt.
So geht es: Solange die Musik vom NFC-Handy an den NFC-Lautsprecher übertragen wird, darf man die Bluetooth-Verbindung in den Android-Einstellungen nicht unterbrechen, denn die Musik wird nach erfolgreicher NFC-Kopplung ja nicht via NFC, sondern via BT drahtlos gestreamt.
Foto: Harald Karcher

Die Sony-App sieht edel aus, lässt sich toll bedienen und hat auch sehr schön angezeigt, dass der preiswerte Rapoo A500 für knapp 60 Euro nicht nur eine normale Audioverbindung, sondern auch noch eine Freisprechverbindung mit den Android-Handys aufbauen kann. Tatsächlich fand der Tester dann auch ein winziges Mikrofonloch am Rapoo, das er ohne die schlaue Sony-App vielleicht gar nie bemerkt hätte. Denn wer liest schon das Handbuch eines 60-Euro-Lautsprechers.