Neuer Video-Codec will MPEG "alt" aussehen lassen

Nach vier Jahren Entwicklungszeit hat das US-Startup-Unternehmen Pulsent ein neuartiges Video-Kompressionsverfahren vorgestellt. Statt wie beim MPEG-Verfahren einzelne Frames in Blöcke zu unterteilen, arbeite man objektorientiert.

Laut den Entwicklern des Pulsent-Codec reichen 1,1 MBit/s, um die vergleichbare Qualität von MPEG-2 oder -4 mit rund 4 MBit/s zu erreichen. Pulsent will damit Streams über DSL in TV-Qualität möglich machen. MPEG sei ein mehr als 20 Jahre alter Standard und nicht mehr signifikant zu verbessern, sagte Pulsent-Mitbegründer und CEO Adityo Prakash.

Das Startup bezeichnet den jetzt vorgestellten Codec als erstes Modul einer noch zu erweiternden Serie von Technologien. Darunter soll auch ein Multimedia-Chip sein, mit dem der Codec in Abspielgeräte kommt.

Die bisher veröffentlichten Informationen sind dünn. Statt wie beim MPEG-Verfahren Frames über einen zusätzlichen Layer aufzurastern und in den einzelnen Blöcken von Frame zu Frame nach komprimierbaren Übereinstimmungen zu suchen, will Pulsent größere Objekte über die Frames verfolgen können.

Wie diese Objekte bestimmt werden, lässt Pulsent weit gehend im Dunklen. Man wähle bewegte Objekte nach den sichtbaren Eigenschaften aus, heißt es. Das würde heißen, dass die Objekte nicht unbedingt mit Personen oder Gegenständen im Film identisch sein müssen, sondern zum Beispiel nach Helligkeit oder Farbeigenschaften gewählt werden.

Auch wie der Pulsent-Algorithmus die Objekte über die Frames verfolgt, bleibt wohl noch bis zum Treffen der National Association of Broadcasters (NAB 2002) in Las Vegas unklar. Dort soll der Codec Anfang April einem auserwählten Kreis von Anbietern und damit potenziellen Kunden demonstriert werden. Pulsent spricht bislang von einer patentierten Vorhersage-Technik. Nur die Änderungen der Objekte, etwa was Lichtverhältnisse, Rotation und Überlappung betrifft, sollen übertragen werden. Diese benötigen dann deutlich weniger Bandbreite. (uba)

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