Neuer Steckplatz von Intel

Intel hat für Audio-, Modem-, LAN- und USB-Karten einen neuen Steckplatz definiert, der ab sofort auf Mainboards eingesetzt werden soll. CNR soll die preiswerte Integration dieser Erweiterungskarten in jedem PC vorantreiben.

Der Communication and Networking Riser CNR ist eine offene Spezifikation für die Computerindustrie, die für Mainboards mit den Formfaktoren ATX, microATX und FlexATX gedacht ist. In Kombination mit hochintegrierten Mainboard-Chipsätzen lässt sich so mit nur wenigen externen Bauteilen eine preiswerte Steckkartenlösung entwickeln. Der serienmäßige Netzwerkanschluss soll so auch bei Heim-PCs Einzug erhalten.

Die CNR-Spezifikation ist auf den Developer-Seiten von Intel zu finden. Aus den darin enthaltenen Richtlinien für die Mainboard-Hersteller ist ersichtlich, welche Strategie hinter CNR steckt. Die Design Rules schreiben klar vor, dass ein Mainboard mit einem CNR-Slot keinen AMR-Steckplatz haben darf. AMR war Intels erster, wenig erfolgreicher Versuch, mittels hochintegrierter Chipsätze und Software teurere Steckkarten zu ersetzen. Mit dem flexibleren CNR dürfte AMR am Ende sein.

CNR-Karten sollen nach Intels Plänen die wenig erfolgreichen AMR-Erweiterungen ablösen.

Ob die zusätzliche Integration von Netzwerk- und USB-Schnittstellen die Erfolgsaussichten von CNR verbessert, ist fraglich. Bei vielen Mainboards mit entsprechendem Chipsatz zogen es die Hersteller vor, die billigen zusätzlichen Codec-Bausteine für die Audioerweiterung gleich auf das Mainboard zu löten, statt eine AMR-Karte anzubieten. Alternativ kam auch eine eigene Steckkartenlösung zum Einsatz, die einen billigeren Steckverbinder verwendete. Zudem konnten AMR-Karten preislich nicht gegen billige PCI-Soundkarten aus Asien ankommen, was die Idee ad absurdum führte. CNR droht das gleiche Schicksal. (mec)