Neuer Rückenwind

Browser prägen Erscheinungsbild

In der Vergangenheit haben sich viele Leute immer an Feature-Vergleichen aufgehalten. Dies führt aber zu nichts, weil einzelne Eigenschaften leicht nachzurüsten sind. Viel wichtiger ist die Frage, inwieweit ein Produkt die Anforderungen an ein verteiltes Betriebssystem (VBS) realisieren kann.

Betriebssysteme gibt es seit über 40 Jahren. Wenn es durchschlagende Fortschritte in der Weiterentwicklung gab, hingen sie immer mit der Benutzerschnittstelle zusammen: von der Stapelverarbeitung zur Transaktionsverarbeitung, von Programmen auf dem Host zu eigenen Programmen unter DOS, von DOS zu Windows und von dort schließlich zu den Browsern, die heute das äußere Erscheinungsbild der Betriebssysteme prägen.

Bei der Trennung zwischen Clients und Servern, die jeweils mit unterschiedlichen Betriebssystemen ausgerüstet werden, entsteht ein Stückwerk, bei dem wichtige Funktionsbereiche unter den Tisch fallen. Beispiele sind:

die einheitliche Benutzerverwaltung, die einheitliche Systemverwaltung hinsichtlich der Anwendungen, die Durchsetzung eines ganzheitlichen Sicherheitskonzeptes, eine einheitliche Namensverwaltung, die Beobachtung und Steuerung der Anwendungsqualität, die Steuerung der Systemressource Netz, die nichts weiter als eine zusätzliche I/O-Möglichkeit ist.

Das gesamte Problemfeld "Netzwerk- und System-Management" faßt diese verlorengegangenen Funktionen zusammen und versucht, sie zu realisieren. Das Chaos in diesem Bereich resultiert daraus, daß Netzwerkbetriebssysteme unvollständig sind. In kleinen Umgebungen fällt das Fehlen wichtiger Funktionen vielleicht nicht auf. In größeren Umgebungen läuft man mit den Netzbetriebssystemen jedoch schnell gegen eine Wand. Virtuelle Speicherverwaltung über alle Server hinweg oder dynamische Prozessorverwaltung finden definitiv nicht statt. Die Folge sind hohe Nebenkosten für übergreifendes System-Management und der Ruf nach Konsolidierung.