Malware im Januar

Neuer Mail-Wurm und neues Botnetz

Das Jahr hat für die Schädlingsbekämpfer stürmisch begonnen, denn ein Enkel des so genannten Sturm-Wurms ist aufgetaucht. Außerdem hat ein Trojanisches Pferd Smartphones befallen und heimlich teure Premium-SMS verschickt.

Der Antivirushersteller Kaspersky Lab hat seine monatlichen Top-20-Ranglisten der weit verbreiteten Schädlinge veröffentlicht. Sie basieren auf den anonymisiert gesammelten Daten von Anwendern der Kaspersky-Antivirusprodukte. Im Januar sind weltweit mehr als 200 Millionen Attacken auf Internet-Nutzer erkannt, knapp 69 Millionen Web-basierte Infektionen verhindert und 187 Millionen schädliche Programme auf Nutzer-PCs entdeckt und beseitigt worden.

Der stürmische Jahresbeginn resultiert aus dem Auftauchen eines neuen Mail-Wurms namens "Hlux", der von einigen Sicherheitsforschern auch als "Sturm-Wurm 3.0" tituliert worden ist. Er verbreitet sich mit Hilfe vorgeblicher Grußkarten-Mails und baut aus den infizierten Rechnern ein Bot-Netz auf. Auch sonst zeigt er einige Ähnlichkeiten mit seinem vermeintlichen Großvater, basiert jedoch nicht auf dessen Code. In die Top 20 hat er es allerdings noch nicht geschafft.

Besitzer von Smartphones sind per SMS in eine Malware-Falle gelockt worden. Die SMS enthielten einen Link auf eine vorgebliche Grußkarte. Wer den Link geöffnet hat, dessen Mobiltelefon ist mit dem Schädling "Trojan-SMS.J2ME.Smmer.f" infiziert worden, der auf der mobilen Java-Plattform (J2ME) läuft. Er verschickt im Hintergrund je eine SMS an zwei verschiedene Premium-Rufnummern. Dadurch entstehen Kosten von etwa 5 Euro.

Die Rangliste der verbreitetsten PC-Infektionen wird weiterhin von alten Bekannten angeführt. Kido (auch als Conficker bekannt) und der Virus Sality behaupten diese Positionen bereits seit etlichen Monaten. Höchster Neueinsteiger ist "Hoax.Win32.ScreenSaver.b", der als Teil der Adware "FunWeb" auf den PC gelangt. Diese Adware ist auch in der Hitliste der Internet-Infektionen auf dem vierten Platz eingestiegen.