Neuer JMS-Standard-Benchmark

Die Standard Performance Evaluation Corporation (SPEC) hat jetzt den neuen SPECjms 2007 Benchmark veröffentlicht. Er misst die Leistung von Message-oriented-Middleware-Systemen.

Message-oriented Middleware (MOM) koordiniert die Kommunikation von Anwendungen untereinander. Sie wird als Basis für Service Oriented Architecture (SOA) oder Event Driven Architecture (EDA) eingesetzt.

Der Java Message Service (JMS)-Standard wird hierfür von den meisten namhaften Softwareherstellern unterstützt. SPECjms2007 ermöglicht den Vergleich der Leistungsfähigkeit von MOM-Produkten verschiedener Anbieter auf Basis von Standardszenarien (RFID-basierte Supply Chain). Überdies erlaubt der neue Benchmark auch die Analyse der Leistungsfähigkeit von MOM-Produkten unter benutzerspezifischen Bedingungen.

Zur Bestimmung der Systemleistung bildet SPECjms2007 den Nachrichtenfluss in der Supply Chain einer Supermarktkette ab. Dabei wird die interne Kommunikation zwischen Supermärkten, Lagern und Verwaltung simuliert. Aber auch die Kommunikation mit externen Lieferanten und der damit verbundene Güter- und Datenfluss (z.B. RFID-Daten, Verkäufe und Bestellungen) wird nachgebildet.

Ein Testlauf in SPECjms2007 setzt alle Komponenten des Systems unter Last. Die Gesamtleistung und das Verhalten des Systems werden gemessen, inklusive MOM-Software, Server-Hardware, JVMs, Netzwerk und (falls verwendet) Datenbanksystem. Dabei werden die verschiedenen Funktionen von JMS genutzt, u. a. die Kommunikationsformen (Publish/ Subscribe, Queues) und verschiedene Nachrichtenoptionen (Typen, Größe, Persistenz, etc.).

SPECjms2007 unterstützt die Skalierung der Last in zwei Modi: dem so genannten horizontalen und dem vertikalen Modus. Im horizontalen Modus wird die Anzahl der Nachrichtenerzeuger/-konsumenten (also z.B. die Anzahl der Supermärkte) skaliert, jedoch die Last pro Erzeuger/Konsument konstant gehalten. Im Gegensatz dazu wird im vertikalen Modus die Last pro Nachrichtenerzeuger /-konsument skaliert (z.B. die Anzahl der Verkäufe pro Supermarkt), während die Anzahl von Erzeugern/ Konsumenten konstant bleibt. Ein weiterer Modus erlaubt es dem Benutzer, eigene Lastszenarien zu erstellen. So kann er selbst Schwerpunkte bei der Analyse des Systems setzen.

SPECjms2007 wurde innerhalb von zwei Jahren als gemeinsames Projekt der TU Darmstadt, IBM, Sun, Oracle, Bea, Sybase und Apache im Rahmen des SPEC Java Komitees entwickelt. Die TU Darmstadt hatte hierbei die tragende Rolle. Sie stellte den Projektleiter Samuel Kounev und den Lead Developer Kai Sachs. (dsc)