Neuer Compaq-PDA ohne Windows CE

Einem Bericht der Financial Times zufolge wird Compaq in dieser Woche einen neuen PDA vorstellen, der nicht wie seine Vorgänger mit dem Betriebssystem Windows CE ausgestattet ist. Stattdessen verwendet Compaq das kompaktere "Blackberry"-Betriebssystem des kanadischen Anbieters Research in Motion (RIM), das für den Versand von E-Mails optimiert ist.

Diese Änderung ist ein Rückschlag für Microsofts Bestreben, sein umfassendes, jedoch in Sachen Hardware sehr anspruchsvolles Betriebssystem Windows CE zur Nr. 1 auf dem PDA-Markt zu machen. Windows CE steht in Konkurrenz zu den Betriebssystemen von Palm und Psion.

Wie bereits berichtet, hat Microsoft dieses Jahr erst eine neue Version seines Betriebssystems für Pocket PCs auf den Markt gebracht. Windows CE 3.0 beinhaltet bereits Multimedia-Anwendungen wie den Windows Media Player mit MP3-Funktionalität und einen E-Book-Reader. Auch speziell auf das stiftbasierte CE angepasste Versionen von Word und Excel sind Bestandteile von Pocket PCs. Pocket Outlook und der Pocket Internet Explorer sollen die Internet-Funktionalität garantieren.

Compaqs neuer PDA läuft unter der Dachmarke "iPaq" und besitzt einen Intel-kompatiblen 386-Prozessor. Auf dem Betriebssystem "Blackberry" von RIM ist dem Vernehmen nach ausschließlich eine abgespeckte Version der Messaging-Software MS Outlook installiert, die zugleich Kontaktadressen und Aufgabenlisten verwaltet.

Compaq scheint daher mit dem neuen Taschencomputer vor allem Geschäftsleute ansprechen zu wollen, die auf Reisen häufig auf ihre Mails und Kontaktdaten zugreifen müssen. Zudem will Compaq sich verstärkt im Marktsegment der PDAs und Handhelds engagieren. "Der PC als Plattform wird immer unwichtiger. Die Zukunft gehört Server-Systemen, die mit Millionen drahtloser Handhelds kommunizieren", sagte ein hochrangiger Compaq-Manager der Financial Times. (jma)