Aus der Fraunhofer-Forschung

Neue Trends im Identitäts- und Access-Management

Wohin geht die Reise in den Bereichen Identitätsverwaltung und Authentifizierung? Anhand aktueller Entwicklungen im IT-Markt und laufender Forschungsprojekte lassen sich einige Prognosen anstellen.

Obwohl Identitäts- und Access-Management (IAM) kein neues Thema ist, hat es in der jüngeren Vergangenheit als Querschnittsfunktion stark an Bedeutung gewonnen. Seine wichtigsten Treiber sind drei tief greifende Megatrends: Globalisierung, Digitales Leben und neue Konsummuster. Die Globalisierung führt zu einer deutlichen Ausweitung von unternehmens- und länderübergreifenden Geschäftsprozessen, für die eindeutige Identifikationen respektive gut abgesicherte Zugriffe auf IT-Ressourcen nötig sind. Das Digitale Leben, also die Entwicklung, die zwischenmenschliche Kommunikation zunehmend ins Internet zu verlagern, sorgt dafür, dass Menschen aus Gründen der Wiedererkennbarkeit ihre reale oder wahlweise auch pseudonymisierte Identität in die virtuelle Welt mitnehmen. Neue Konsummuster - wie das Shareconomy-Modell "Teilen statt Haben" - machen es notwendig, Besitz bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Das gelingt aber nur, wenn der Zugriff hierauf schnell und einfach bereitgestellt werden kann - und das ist ohne ein funktionierendes IAM-System kaum denkbar.

Wichtig: Im Rahmen der wachsenden Zahl digitaler Identitäten steigt die Bedeutung des IAM immens.
Wichtig: Im Rahmen der wachsenden Zahl digitaler Identitäten steigt die Bedeutung des IAM immens.
Foto: BioID AG

Aktuelle Entwicklungen

Neben den langfristigen Trends spielen speziell auf die IT-Nutzung bezogene Entwicklungen eine wichtige Rolle. Aktuell ist zu beobachten, dass immer mehr lokale Daten in die Cloud verlagert werden, während eine wachsende Zahl unterschiedlichster Endgeräte (zum Beispiel PC, Notebook, Smartphone, Tablets oder Fernseher) auf diese zugreifen. Trends wie "Bring Your Own Device" zeigen schon jetzt, dass es in naher Zukunft selbstverständlich sein wird, auf alle privaten und geschäftlichen Daten von allen Endgeräten und allen Orten der Welt aus zuzugreifen. Das betrifft Programme und Anwendungen genauso wie Kontakte, E-Mails, Musikdateien, Tabellen, Fotos, Notizen, Grafiken, Urkunden und Bankdaten. Diese Entwicklung stellt immer größere Anforderungen an das Management von Identitäten und Zugriffsrechten, denen mit neuen Technologien und innovativeren Nutzungskonzepten begegnet werden muss.