Für Unternehmen, Städte und Organisationen

Neue Top-Level-Domains in 2011

Im nächsten Jahr sollen Städte, Unternehmen und Organisationen individuellere Web-Adressen beantragen können. Branchen-Domains wie beispielsweise .hotel sollen ebenfalls möglich sein.

Dies meldet der Branchenverband BITKOM. "Bewerbungen für eine eigene Homepage-Endung nach dem Muster .stadt oder .firma sind voraussichtlich ab 30. Mai 2011 möglich", erklärt BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Dies ginge aus Plänen der Internet-Verwaltung ICANN hervor. Gemäß einer Einschätzung des BITKOM würden Interessenten nach einer ersten dreimonatigen Bewerbungsphase die Zuschläge im zweiten Halbjahr 2011 erhalten. Dann könnten die neuen Top-Level-Domains voraussichtlich im Frühjahr 2012 in Betrieb gehen.

So gibt es in Deutschland unter anderem Initiativen für die Adressen .berlin, .hamburg und .köln. Ebenso könnten Regionen und Bundesländer unter einer eigenen Endung erreichbar sein. Branchen-Domains wie .film oder .hotel sind ebenfalls geplant. Eine mehrmonatige Werbekampagne von ICANN soll die neuen Möglichkeiten im kommenden Jahr bekannt machen. Der deutsche Branchenverband rechnet mit einer Nachfrage von bis zu 2000 neuen Top-Level-Domains weltweit. Für Interessenten hat der BITKOM folgende Hinweise zusammengestellt:

Wer kann eine "Top Level Domain" beantragen? Neben Städten und Regionen kommt dies für Branchen, Firmen und Marken in Frage. Privatleute können keine Homepage-Endung nach dem Muster "www.homepage.meier" beantragen. Der Grund ist, dass ICANN den wirtschaftlichen Betrieb der Adress-Endungen langfristig sichern will. Wer eine eigene Domain-Endung besitzt, übernimmt die kompletten Aufgaben eines Internet-Unternehmens. Dafür sind ein eigenes Geschäftskonzept und ein entsprechend hohes Startkapital nötig.

Wie teuer wird eine eigene Domain-Endung? Allein für die Bewerbung werden rund 120.000 Euro fällig. Zusätzlich sind bis zu einer halben Million Euro für Projektmanagement, Technik und Rechtsberatung nötig. Bis zu 200.000 Euro kostet der laufende Betrieb pro Jahr.

Wie werden einzelne Homepages mit neuen Endungen vergeben? Die einzelnen Homepages mit neuen Endungen - etwa www.meier.berlin - sollen nach einem fairen, transparenten Verfahren vergeben werden. In der Startphase soll verhindert werden, dass große Mengen an Webseiten zu Spekulationszwecken reserviert werden. Dazu hat ICANN Regeln entwickelt. Unternehmen und Bürger mit berechtigten Interessen sollen in den ersten Monaten Vorrang haben. Eine solche so genannte "Sunrise"-Periode hat sich bereits bei der Einführung der Endung .eu bewährt. Sie ist unter anderem auch bei der Domain-Endung .berlin vorgesehen. (mje)