Neue Patentklage von VIA gegen Intel

VIA legt im Rechtsstreit mit Intel noch ein Brikett nach. In einer neuen Klageschrift bezichtigen die Taiwaner Intel, mit dem Pentium 4 Patente der Centaur-Prozessoren zu verletzten.

Zwar beteuert VIA in einer Pressemitteilung, dies sei der erste Schritt, sein geistiges Eigentum zu verteidigen. Dennoch ist diese neue Klage im direkten Zusammenhang mit dem Rechtsstreit um eine Lizenz für Intels Pentium-4-Bus zu sehen, die VIA braucht, um seinen DDR-Chipsatz P4X266 auf den Markt bringen zu können (wir berichteten).

Deshalb erscheint auch der Gegenstand der neuen Klage befremdlich. VIA beruft sich darin auf ein Patent aus dem Jahre 1997, das hier beim US-Patentamt eingesehen werden kann. Daraus geht hervor, dass das Centaur-Team um Glenn Henry ein Verfahren entwickelt hat, mit dem Floating-Point-Daten zusammen mit Integer-Daten in einem Integer-Register gespeichert werden können. VIA hatte Centaur 1999 aufgekauft, und besitzt nun auch die Patente. Auch der aktuelle C3-Prozessor von VIA basiert auf einem Centaur-Design.

VIA will nun neben eventuellen Lizenzzahlungen auch erreichen, dass Intel die Auslieferung des Pentium 4 vorerst stoppt - entsprechend war man auch schon bei der Klage gegen den 845-Chipsatz vorgegangen. Dieses Verfahren ist noch anhängig.

Wie berichtet, setzen die Mainboard-Hersteller Taiwans auf eine außergerichtliche Einigung der Parteien. VIA dürfte diesem Ansinnen mit der neuen Klage nun etwas Nachdruck verliehen haben. Ob es wirklich zu einem Lieferstopp der beiden derzeitigen Key-Produkte von Intel kommt, ist äußerst fraglich. (nie)