Wurm liefert Debug-Informationen

Neue Koobface-Variante erleichtert Virenforschern die Arbeit

Den Koobface-Machern ist anscheinend ein Fehler unterlaufen. McAfee meldet eine neue Variante der Malware, die ausführliche Debugging-Informationen anlegt - was den Anti-Virenforschern die Arbeit enorm erleichtert.

Diese spezielle Version von Koobface wurde von den McAfee-Angestellten in einem Honepot gefangen. Sie unterscheidet sich in zwei Dingen von anderer Koobface-Malware: Zum einen verwandelt sie den infizierten Rechner in einen vollwertigen Bot (statt ihn zum Brechen von Captchas zu nutzen), zum anderen speichert sie die komplette Vorgehensweise der Malware in ausführlichen Log-Dateien ab. Dadurch ist es den Virenforschen möglich, eine ausführliche Analyse des Schädlings vorzunehmen, können sie doch jeden einzelnen Schritt nachvollziehen.

Detailinformation: Ein Ausschnitt der Log-Datei von Koobface. (Quelle: McAfee)
Detailinformation: Ein Ausschnitt der Log-Datei von Koobface. (Quelle: McAfee)

Diese Debugging-Informationen liefern zudem interessante Einblicke in die Arbeitsweise von Koobface. So stellt der Wurm zunächst fest, welche Version des Internet Explorers installiert ist und prüft anschließend, ob Google.com erreichbar ist (und so, ob eine Internetverbindung besteht). Die Malware versucht zudem, persönliche Informationen des Computerbesitzers abzufragen. Vor allem hat es der Schädling auf Zugangsdaten zu Facebook abgesehen. Koobface versucht das Profil des Computerbesitzers zu knacken, hat die Malware Erfolg, verschickt Sie Links an die Kontakte, die zu infizierten Webseiten führen.

Koobface hat es als Malware vor allem auf die Zugangsdaten zu sozialen Web-Diensten wie Twitter oder Facebook abgesehen. Zu Weihnachten haben die Macher der Malware der Antiviren-Industrie sogar eine Weihnachtskarte geschickt. Darin bestreiten sie nicht nur, dass Koobface bösartige Absichten hat, sondern bedanken sich auch artig für die aufgezeigten Schwächen. 2009 hat sich der Wurm wechselweise als Videocodec, Google-Reader-Empfehlung oder Update für Adobe Flash Player getarnt. Wer hinter der Malware steckt, ist nicht bekannt.