Neue Handys sollen UMTS in Japan antreiben

Der japanische Telekommunikations-Konzern NTT DoCoMo hat vier neue Handymodelle für den 3G-Standard (UMTS) vorgestellt. Mithilfe der Telefone soll 3G in Japan endgültig zur Allerweltstechnik werden.

Bislang hat 3G auch in Nippon einen schweren Stand, wenn auch nicht so schwer wie UMTS in Europa: Angesichts fehlender "Killerapplikationen", die die hohen UMTS-Gebühren rechtfertigen würden, bleiben die Nutzerzahlen hinter den Erwartungen zurück. Die neuen Handys im Sortiment von NTT DoCoMo kommen von vier unterschiedlichen Herstellern, tragen aber eine gemeinsame Produktnummer.

Jede der Neuerscheinungen legt den Schwerpunkt auf andere - wenn auch sehr landesspezifische - Möglichkeiten breitbandiger Verbindungen. Das F700i von Fujitsu beispielsweise hat einen "Relaxation mode", bei dem das Handy beruhigende Musik spielt und gleichzeitig entspannende Grafiken darstellt. Beim N700i von NEC können Video-Chats mit Cartoon-Elementen - etwa großen Ausrufezeichen -angereichert werden. Das P700i von Panasonic blinkt, sobald eine Bildnachricht eingeht. Über das besondere Feature vom SH700i fehlen Angaben.

Weil die Neuvorstellungen im Vergleich zu anderen 3G-Highend-Geräten auf einige Ausstattungsmerkmale verzichten, können sie als Basisversion deutlich billiger angeboten werden. Die wichtigsten UMTS-Features wie beispielsweise Video-Chat, MP3-Musik-Funktionalitäten sowie die Möglichkeit, neueste Klingeltöne abzuspielen, werden von allen vier Produkten unterstützt. Mit durchschnittlich 114 Gramm sind die Geräte deutlich leichter als die Vertreter der Highend-Serie 900 von NTT DoCoMo, die es im Schnitt auf 127 Gramm bringen.

Unter anderem verzichten die 700er-Modelle auf den Support des FeliCa-Smart-Card-Standards. Das FeliCa-Konzept von Sony sieht vor, dass mithilfe des Verfahrens ein entsprechend ausgestattetes Handy auch als elektronische Geldbörse oder zur Authentifizierung etwa beim Flug-Check-in genutzt werden kann. Nach Angaben eines NTT-DoCoMo-Verantwortlichen soll FeliCa erst dann eingesetzt werden, wenn der Standard günstiger zu haben ist.

3G ist in Japan seit Oktober 2001 von NTT DoCoMo verfügbar. Es dauerte im handybegeisterten Land aber bis September 2003, bevor der millionste Nutzer begrüßt werden konnte. Seitdem steigert sich das Anmeldetempo deutlich, was unter anderem durch den Launch der 900-Serie, bestehend aus fünf Highend-Handys, vorangetrieben wurde. Im Januar durchbrach NTT DoCoMo die Schallmauer von neun Millionen Nutzern, wobei mehr als 80 Prozent der 47,9 Millionen NTT DoCoMo-Kunden allerdings immer noch einen großen Bogen um den G3-Standard machen. (fba)

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