Neue Handy-Antennen lenken Strahlung ab

Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg haben Handy-Antennen mit minimierter Abstrahlung in Richtung Körper entwickelt. Die Technik maximiere gleichzeitig die nutzbare Strahlungsleistung.

Bisher absorbiere der Körper des Handy-Benutzers laut Untersuchungen 50 Prozent der abgestrahlten elektrischen Energie. Im Kopfbereich seien es allein 38 Prozent. Zwar seien die Auswirkungen auf den Menschen bislang nicht geklärt, schreiben die Wissenschaftler, aber allein der Energieverlust bei der ohnehin geringen Sendeleistung von Handys sei Verschwendung.

Professor Johannes Jahn vom Institut für angewandte Mathematik der Universität Erlangen-Nürnberg hat zusammen mit Professoren der Universität Karlsruhe ein bereits zum Patent angemeldetes Modell entwickelt. In einer Pressemitteilung der Universität heißt es: "Im Falle einer hohlen Stabantenne ist der neue Antennentyp dadurch charakterisiert, dass auf dem Antennenstab leitende Streifen in Längsrichtung angebracht sind, die gegeneinander isoliert sind. Jeder dünne Streifen wird durch eine elektromagnetische Schaltungseinrichtung, die die eingesetzte Mathematik umsetzt, einzeln angesteuert."

Im Klartext handelt es sich also um eine Richtantenne, deren Abstrahl-Charakteristik nicht durch die Bauform, sondern dynamisch durch die Ansteuerelektronik bestimmt wird. So kann die abgestrahlte Energie weg vom Kopf direkt auf die Empfangsstation gerichtet werden. (uba)