Netscape spioniert auch mit Version 4.74

Netscape hat stillschweigend den Communicator auf die (englische) Version 4.74 upgedatet. Die von tecChannel dokumentierte Spionage-Funktion des SmartDownloads und des Search-Buttons ist auch im neuesten Browser weiterhin aktiv.

Die neuen Features des Netscape-Browsers erschöpfen sich weitgehend in neuen Versionen von Plug-ins wie dem RealPlayer 7, WinAmp 2.6 und Flash-Player 4.0. Außerdem wird in der Linux-Version der Kernel 2.2 unterstützt.

Der Communicator bietet in der Version 4.74 die Option, bestimmte Mail-(Unter)-Ordner beim Schließen des Browsers zu leeren. Diese für Abonnenten von Newslettern oder Mailinglisten sowie für Administratoren nützliche Funktion bringt der Netscape-Browser für alle Plattformen mit. Das Update kann bei Netscape heruntergeladen werden.

Die neue Version hat immer noch die Unart, Daten zu protokollieren und an Netscape zu schicken. Wie berichtet, hat ein Benutzer in den USA gegen Netscape/AOL geklagt, weil er den Verdacht hatte, dass über die Funktion "SmartDownload" Daten an Netscape geschickt werden. Mit dem Analysetool "Sniffer" gelang tecChannel.de nicht nur der Nachweis, dass der SmartDownload unter Umständen vertrauliche Daten wie E-Mail-Adressen protokolliert und an Netscape sendet, sondern dies auch mit dem Browser integrierten Search-Button passiert.

Ein Leser hat inzwischen in unserem Forum zum Netscape-Artikel eine einfache Lösung des Problems gepostet. Es genügt, in den Eigenschaften des Cookie-Files die Option "Schreibgeschützt" anzukreuzen, um die Spionage zu unterbinden. Den veränderten Zugriff auf die Cookies schluckte der Browser im tecChannel-Test sowohl unter Windows als auch Linux klaglos.

Windows-Benutzer finden das betreffende Cookie-File unter Windows/Programme/Netscape/Users/ Benutzername/cookies.txt.

Linux-User wechseln zu /home/name/.netscape/cookies.

Eine Stellungnahme von Netscape zu den Vorwürfen steht noch immer aus. (uba)