NetApp mit Third-Party-Virtualisierung

Die Konkurrenz

"Im Prinzip lobotomiert man die Arrays des anderen Herstellers und übernimmt sie", erläutert IDC-Analyst Brad Nisbet. Die neue Generation von Virtualisierungsprodukten erlaubt es, Kapazität über mehrere Arrays hinweg zu poolen und erleichtert so die Nutzung von Storage-Tiers. Außerdem können Daten zwischen Arrays unterschiedlicher Hersteller repliziert werden, was teure marken- und modellspezifische Replikations-Software überflüssig macht, wie sie zum Beispiel EMC anbiete.

EMC kritisierte IBMs SVC im vergangenen Jahr, weil es die Hardware von Drittanbietern "commoditisiere". EMCs ist denn auch gegenwärtig der einzige Anbieter, dessen Geräte NetApp nicht zur Verwendung mit seinen Gateways zertifizieren will. "Eine unserer Voraussetzungen ist Zwei-Wege-Support. Das haben wir mit EMC vergeblich auszuhandeln versucht", erklärte NetApps Vice President Jeff Hornung. "Mal sehen, wie lange sie das durchhalten. Wenn sie anfangen, Geschäft zu verlieren, kommen sie zurück zu uns."

EMC erwiderte: "Wir sehen kaum bis keine Nachfrage. Um unsere Systeme hinter NetApps Gateways zu zertifizieren, müssten wir Ressourcen von anderen Projekten abziehen." Obwohl EMC bislang eher die Meinung vertritt, Replikation laufe am besten auf dem Array selbst, will es im kommenden Quartal seine eigene Virtualisierungslösung herausbringen. Diese beherrscht anfänglich aber nur Migration und keine echte Cross-Vendor-Replikation. (Thomas Cloer/mec)