NEC schließt schottisches Chipwerk

Der japanische Elektronikkonzern NEC will ab April 2002 seine schottische Fertigung für DRAMs, Mobiltelefon-Chips und andere Halbleiterprodukte vorerst schließen. Von der "vorübergehenden" Stilllegung des Werks in Livingston, West Lothian, sind 1260 Mitarbeiter betroffen.

Als Grund nannte das Unternehmen die geringe Nachfrage nach elektronischen Geräten und Handys in Europa. Falls der Bedarf an Halbleitern wieder zunimmt, will NEC die Produktion in Livingston wieder aufnehmen. Ein Datum stehe jedoch noch nicht fest, hieß es.

Der Produktionsstopp in Livingston ist Teil eines umfangreichen Restrukturierungsprogramms der Japaner mit dem Ziel, die DRAM-Herstellung einzustellen und die Chipfertigung weltweit um 15 Prozent zu senken. Die Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, in dessen Rahmen die Betriebskosten gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent reduziert werden sollen. In diesem Zusammenhang hatte der Elektronikkonzern bereits Ende Juli die Streichung von insgesamt 4000 Stellen angekündigt.

Im abgelaufenen Geschäftshalbjahr 2001/2002 (Ende: 30.September) verbuchten die Japaner einen Nettoverlust von 240 Millionen US-Dollar verglichen mit einem Plus von 170 Millionen Dollar im Vorjahr. Der Umsatz sank von 20,23 Milliarden auf 20,14 Milliarden US-Dollar. Im gesamten Geschäftsjahr 2001/2002 rechnet NEC mit einem Verlust von 1,22 Milliarden US-Dollar (Computerwoche/jma)