NEC bringt 64 Bit RISC-CPU für PDAs

Der japanische Elektronikkonzern NEC stellt heute auf der Windows Embedded Developers Conference in Las Vegas einen neuen 64 Bit RISC-Prozessor für PDAs, Internet Appliances und Netzwerkkarten vor. Die VR4131-CPU läuft mit einer Taktrate von 200 MHz und soll mit speziellen Stromsparfunktionen ausgestattet sein.

Laut NEC kommt der 200-MHz-Chip auf 1545 MIPS bei einem maximalen Verbrauch von 1,5 Watt. Zum Vergleich: Die NEC VR4121-CPU, die im Pocket PC Cassiopeia E-115G steckt, schafft mit 131 MHz nur 175 MIPS und verbrät dabei 380 Milliwatt. Intels 206 MHz StrongARM-Prozessor im Compaq iPaq verbraucht für knapp 400 MIPS 1 Watt.

NECs 64 Bit RISC-Chip verfügt über eine zweistufige Pipeline und soll dadurch Befehle 1,4-mal schneller ausführen als RISC-Chips mit einer einstufigen Pipeline. Die Leistung der CPU soll zudem durch je einen 16 KByte großen Cache für Daten und Instruktionen her rühren. Darüber hinaus verfügt der NEC VR4131 über einen 100 MHz SDRAM-Controller sowie eine PCI-Bus-Schnittstelle.

NEC will seine CPU im fortschrittlichen 0,13-Mikron-Prozess fertigen. Gegenüber den Strukturbreiten von 0,18 Mikron, in denen beispielsweise der Pentium III/Coppermine produziert wird, beansprucht ein in 0,13 Mikron hergestellter Chip effektiv nur die Hälfte des Platzes auf einem Wafer. Die kleineren Strukturbreiten bedingen auch eine geringere Versorgungsspannung und erlauben wegen der dadurch verringerten Verlustleistung höhere Taktfrequenzen.

Zudem unterstützt die NEC-CPU die Stromsparmodi Stand By, Suspend und Hibernation. Der zusätzliche Modus eXsuspend speziell für PDAs erlaubt es, den PDA per Suspend schlafen zu schicken und nach 40 Mikrosekunden wieder zu aktivieren. Diese Methode frisst laut NEC weniger Strom als das komplette Ab- und erneute Einschalten des Geräts. Die Chips sollen im dritten Quartal dieses Jahres zu einem Preis von 25 US-Dollar in 10.000er Stückzahlen erhältlich sein.

Laut NEC ist der Prozessor insbesondere für Pocket PCs gedacht, die mit Microsofts Betriebssystem Windows CE 3.0 laufen. NEC ist neben Intel, ARM oder Hitachi auch Mitglied der Windows Embedded Strategic Silicon Alliance (WESSA), die auf der Entwickler-Konferenz in Las Vegas offiziell gegründet wird, berichten US-Medien. Microsoft mache der WESSA den Source Code von Windows CE 3.0 zugänglich, damit NEC & Co. maßgeschneiderte CPUs für Windows-CE-Geräte entwickeln können, hieß es.

Näheres zu Trends und Technologien im Markt der mobilen Minirechner lesen Sie in unserem Report PDA-Technologien für die Zukunft. (jma)