Internationales Projekt

Multi-Core-Lösungen in Smartphones

In Projekt eMuCo werden Multi-Core-Lösungen für Mobiltelefone entwickelt, die mehr Leistung bei geringerem Stromverbrauch versprechen. Dabei werden mehrere separate Cores innerhalb des Prozessors nur bei Bedarf zugeschaltet.

Dadurch lässt sich die Leistung an die aktuellen Anforderungen anpassen. Auch können problemlos verschiedene Programme und Protokolle nebeneinander betrieben werden. eMuCo steht für „Embedded Multi-Core Procession for Mobile Communication“.

Um den enormen Leistungsgewinn durch die in PCs längst eingesetzte Multi-Core-Technologie auch in Mobiltelefonen nutzen zu können, wenden die Forscher Virtualisierung an. "So schaffen wir eine flexible und skalierbare Software-Architektur", sagt Prof. Dr. Attila Bilgic von der RUB, der das Projekt koordiniert. Virtualisierung erlaubt die räumliche und zeitliche Trennung der Ressourcen. Das ermöglicht eine nahtlose und sichere Integration verschiedener Software-Umgebungen wie Anwendungen, die in unterschiedlichen Betriebssystemen laufen oder verschiedene Protokolle nutzen.

"Die jüngsten Fortschritte in der Drahtlosnetzwerktechnologie und das exponentielle Wachstum der Nutzung von Multimedia-Anwendungen lassen vermuten, dass Multi-Core Plattformen die Lösung der Zukunft für Mobiltelefone sein werden", sagt Dr. Maria Elizabeth Gonzalez de Izarra, die das eMuCo-Forscherteam an der RUB leitet. "Gleichzeitig stehen wir damit vor einer neuen Herausforderung, die wir im eMuCo-Projekt angehen wollen: Die Load Balance in mobilen Geräten."

Die große Menge an Informationen, die die Protokolle bereitstellen, und die gegenseitige Abhängigkeit von Protokollprozessen sind charakteristisch für Mobiltelefone. Sie unterscheiden die Load Balance (interne Lastverteilung) von der in anderen Geräten wie PCs.

Das Gesamtbudget des Projekts beträgt 4,6 Millionen Euro. 2,9 Millionen Euro wurden nun aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm der EU beigesteuert. Neben der RUB sind die TU Dresden, Infineon, GWT-TUD (alle Deutschland), Telelogic (Schweden), ARM und die University of York (Großbritannien) sowie die Politehnica Universität Timisoara (Rumänien) beteiligt. (dsc)