Münchner Linux-Projekt hat zu kämpfen
Im Rahmen des "LiMux"-Projekts sollte ursprünglich bis zum Frühjahr 2004 eine detaillierte Kostenaufstellung sowie ein Zeitplan feststehen. Nun wolle die Stadt München keine zusätzlichen Budgetmittel für das Feinkonzept bereitstellen, beklagte Wilhelm Hoegner, Leiter des Amts für Informations- und Datenverarbeitung (Afid). Wegen nicht genehmigter Freistellungen von Mitarbeitern lässt sich sein Plan, mit den eigenständig organisierten IT-Abteilungen der verschiedenen Stadtreferate eine Linux-Community für das Projekt zu betreiben, kaum realisieren, so die "Computerwoche".
Auch Widerstände innerhalb der Verwaltung müssen überwunden werden. So gebe es noch Vorbehalte einzelner Stadtreferate gegen den im Mai 2003 beschlossenen Linux-Umstieg. Mit der Innovationsbereitschaft der Verwaltung stehe es ebenfalls nicht zum Besten, teilte Direktoriumsleiter Ernst Wolowicz gegenüber der Computerwoche mit.
Bei Fragen bezüglich der technischen Realisierbarkeit und des Projekt-Managements müsse sich die Kommune von Firmen wie IBM und SuSE helfen lassen: Obwohl beide Anbieter damit die Vorgaben der Stadt für die kommende Ausschreibung der Projekte maßgeblich beeinflussen können, sehen die Verantwortlichen die Herstellerunabhängigkeit gewahrt. Man gehe weiter von einem harten Wettbewerb aus, wenn sich im Sommer 2004 IT-Anbieter um die zu vergebenden Aufträge bewerben würden, hieß es weiter.
Auch technische Probleme sieht Afid-Leiter Wilhelm Hoegner auf die Stadt zukommen. Bei vielen kleineren Applikationsanbietern sei derzeit nicht klar, inwieweit sie ihre Software-Produkte auf Linux umstellen. Rund 50 Prozent der Anbieter hätten bislang noch keine Ambitionen in Richtung Open Source gezeigt, berichtete der IT-Manager. (bsc)
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