München steigt um: Neues von Wollmux und Limux

Direkt nach den Weihnachtsfeiertagen hat die Verwaltung der Stadt München einen Statusbericht zur Umstellung auf Linux herausgegeben. Darin geben sich die Münchner optimistisch: Sowohl der Basis-Client als auch die Office-Lösung kämen voran.

Der zukünftige Open-Source-Arbeitsplatz der Münchner Stadtverwaltung nimmt immer konkretere Formen an, wenn man der neuesten Mitteilung aus der Landeshauptstadt glauben darf. In den vergangenen Wochen gab es demnach Tests mit den Vorabversionen des "Limux Basis-Clients", der auf KDE basiert.

Die Entwickler wollen die Gebrauchstauglichkeit der künftigen Benutzeroberfläche des Clients gesteigert haben. Sicherlich ein nicht unwichtiger Aspekt, wenn man bedenkt, dass die Mitarbeiter der bayerischen Landeshauptstadt bisher die Windows-Oberfläche gewohnt sind und kaum Lust auf Kommandozeilenbefehle und auf das Editieren kryptischer Skripte haben dürften.

Außerdem sollen die IT-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter der Landeshauptstadt die erste Stufe eines neuen Briefkopf- und Vorlagensystems (Codename "Wollmux"), basierend auf Open-Office 2, erarbeiten. Wollmux soll sowohl auf den aktuellen Arbeitsplätzen als auch unter dem künftigen Betriebssystem plattformunabhängig einsetzbar sein. Es umfasst einheitliche Vorlagen wie zum Beispiel interne und externe Briefköpfe. Diese werden automatisiert mit den jeweiligen Benutzerdaten befüllt und sind modular zu erweitern. Im neuen Jahr beginnt die Weiterentwicklung dieses Systems, das künftig auch Lösungen für Textbaustein- und Vorlagenverwaltung beinhalten soll.

Rund um den "Limux Basis-Client" wurde der städtischen Mitteilung zufolge eine vorläufige Lösung zur Softwareverteilung und zum System- und Konfigurationsmanagement aus den vorhandenen Open-Source-Projekten angepasst. Damit sollen sich die einzelnen Clients via Web administrieren lassen.

Ein harte Nuss ist nach wie vor die Umstellung der vielfältigen Fachsoftware, die innerhalb der Stadtverwaltung eingesetzt wird. Dies gestaltet sich weiterhin schwierig, wie die Münchner einräumen. Nur wenige Softwarehersteller bieten momentan Lösungen an, die plattformunabhängig unter den in München verwendeten Betriebs- und Officesystemen einsetzbar sind. Möglicherweise werden einige Anwendungen zunächst emuliert werden.

Noch vor dem Sommer soll der Basis-Client den interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Öffentlichkeit im Rahmen eines Infotages präsentiert werden. (PC-Welt/mec)