München: SPD und Grüne wählen Linux

Die Münchner Rathaus-SPD und auch die Fraktion der Grünen haben sich laut Pressemitteilungen in ihren Fraktionssitzungen für Linux als Betriebssystem der Stadtverwaltung ausgesprochen. Damit ist - bedingt durch die Sitzverteilung im Rathaus - die Vorentscheidung für die Wahl zwischen Linux und Windows gefallen.

Die Münchner Stadtverwaltung würde nach Auffassung der SPD Linux als Client-Betriebssystem und ein Office-Paket aus dem Open-Source-Feld einsetzen, teilte die SPD-Fraktion mit. Die Sozialdemokraten im Münchener Stadtrat setzen nach eigenen Angaben auf eine "sanfte Migration der über 14.000 PC-Systeme und Notebooks". Laut SPD-Mitteilung nutzen über 16.000 Anwender die Clients. Referate mit umfangreichen Fachanwendungen sollen während der Einführungsphase langfristig planen können.

Zwar fällt die Entscheidung über den Einsatz von Linux erst in der Sitzung vom 28. Mai, die SPD hat mit 35 von 80 Sitzen aber sehr gute Chancen ihr Votum durchzubekommen. Zumal sich die grüne Stadtratsfraktion zusammen mit der Rosa Liste (RoLi) ebenfalls für Linux ausgesprochen hat.

Die CSU verfügt im Münchener Stadtrat über 30 Sitze. Bündnis 90/Grüne kommen auf acht Sitze, die FDP auf drei. Die Gruppierungen ÖDP, RoLi, PDS und REP belegen jeweils einen Sitz. Die ÖDP hat sich ebenfalls bereits für Linux ausgesprochen und einen entsprechenden Antrag gestellt.

Wie berichtet war Microsoft-Chef Steve Ballmer eigens aus seinem Urlaub nach München gereist, um bei der Stadtverwaltung Überzeugungsarbeit zu leisten. Die Rede war von einem Preisnachlass von 15 Prozent für die Windows-Lizenzen. Auf den Vorschlag der Verwaltung für die Stadtratssitzung hatte Ballmers Angebot Wirkung gezeigt, die Empfehlung lautete auf Windows. (uba)