MS-Prozess: Zeuge will modulares Windows zeigen

Richterin Colleen Kollar Kotelly hat zwei weitere Zeugen der Anklage im Microsoft-Prozess zugelassen. Einer davon, Software-Spezialist James Bach, will zeigen, dass eine abgespeckte Windows-Version möglich ist.

Nach Angaben der Anklage wird die Demonstration per Video vorgeführt. James Bach hat das um Middleware wie Browser und Media Player erleichterte Windows auf Basis von Windows XP Embedded konstruiert. Die neun gegen Microsoft klagenden Staaten versuchen zu beweisen, dass ein abgespecktes Windows möglich ist, ja, dass Microsoft eine solche abgespeckte Version mit Windows Embedded bereits anbietet. Bei seiner Vernehmung hatte Microsoft-Gründer Bill Gates ausgesagt, dass Windows XP Embedded zwar ohne Middleware auskomme, den Forderungen der Anklage nach einem voll funktionsfähigen Windows aber nicht entspreche. Beispielsweise fehle der für die Installation von Software benötigte Installer.

Ein modulares Windows ist eine der Hauptforderungen der Anklage. Microsoft hat sich im bisherigen Verlauf des Prozesses vehement gegen diese Forderung gewehrt und damit gedroht, das Betriebssystem vom Markt zu nehmen. Wie schon in der Vergangenheit argumentiert Microsoft auch im laufenden Prozess damit, dass die Middleware wie Internet Explorer und Media Player tief im System verwurzelt seien. Ein voll funktionsfähiges Windows sei zum Beispiel ohne die Browser-Technologie nicht möglich.

Der zweite Zeuge der Anklage, Professor Andrew Appel hat bereits ausgesagt, wird aber erneut vernommen. Der Professor, der sich unter anderem mit dem Sourcecode von Windows beschäftigt hat, soll den Begriff Middleware definieren. Weitere Meldungen zum Prozess finden Sie in der tecHistory. (uba)