MS-Prozess: Ballmer sagt nicht aus

Zum zweiten Mal hat Microsoft in der vergangenen Woche seine Zeugenliste im laufenden US-Kartellverfahren gekürzt. Anders als angekündigt tritt CEO Steve Ballmer nicht in den Zeugenstand.

Geplant war, dass Ballmer wie Chairman Bill Gates dafür plädieren sollte, dass die von den Bundesstaaten geforderten Sanktionen für Microsoft untragbar sind. Nach Ballmers Rückzug verbleiben für den Rest der Verhandlung nur noch vier Personen auf Microsofts Zeugenliste: Jim Allchin, Group Vice President Platforms, Linda Averett, Produkt-Managerin Windows Digital Media Platform, John Bennett, ein Computer-Professor der University of Colorado, und Kenneth Elzinga, Wirtschaftsprofessor an der University of Virginia. Auch Gayle Brock, OEM-Account-Manager bei Microsoft, wird nicht vor Gericht erscheinen, berichtet die Computerwoche.

In der vergangenen Woche hatte Microsoft zunächst acht Personen von seiner Zeugenliste gestrichen, darunter Richard Fade. Der Ausschluss dieses Microsoft-Managers für OEM- und PC-Hersteller-Beziehungen könnte bedeuten, dass die Anklage einige Beweisstücke, die Fade betreffen, nun nicht einreichen darf. Die Kläger hatten geplant, zur Befragung von Fade zwölf belastende Dokumente, darunter E-Mails von Dell Computer, vorzulegen. In der Vergangenheit hat die vorsitzende Richterin Colleen Kollar-Kotelly meist nur Beweisstücke in dem Verfahren zugelassen, zu dem auch ein Zeuge im Kreuzverhör befragt werden konnte. Weitere Meldungen zum Kartellprozess finden Sie in der tecHistory. (Computerwoche/uba)