MS kauft Security-Unternehmen für Palladium

Microsoft hat das kalifornische Sicherheitsunternehmen X Degrees zu einem nicht genannten Preis übernommen. Das Start-Up entwickelt Lösungen zur Sicherung von Unternehmensstrukturen und wird mitsamt seinem Team in nächster Zeit vom ursprünglichen Hauptsitz Mountain View nach Redmond umziehen.

Mit der Übernahme von X Degrees kauft sich Microsoft Know-how ein, das die Redmonder wohl für die Realisierung des Sicherheitskonzepts "Palladium" benötigen. Bill Gates höchstpersönlich hatte Anfang dieses Jahres in einer E-Mail an die Mitarbeiter das Motto "Trustworthy Computing" ausgegeben (wir berichteten). Im Juni gab der Konzern seine Sicherheitsstrategie "Palladium" bekannt. Demnach will Microsoft rund 100 Millionen US-Dollar in Themen wie Firewalls, Virenschutz, Verschlüsselung, Authentifizierung, Spam-Filter oder Digital Right Management (DRM) investieren. Dies berichtet ComputerPartner.de.

Bei DRM plant der Gates-Konzern allerdings nicht nur den Schutz von Musikstücken sondern auch den von privaten E-Mails. DRM dürfte auch der Bereich sein, der die Dollarzeichen in den Gates-Augen hüpfen lässt. Denn zusammen mit der absoluten Verschlüsselung ergeben sich mittelfristig vollkommen neue Einnahmequellen und Abrechnungsmöglichkeiten. Die Analysten von Gartner rechnen in etwa zwei Jahren mit den ersten Rechnern "der kommenden Sicherheitsgeneration". Dann wird Palladium vollends in Windows integriert sein. Diese "Hochsicherheitsrechner" werden vermutlich etwas teurer als normale Systeme sein und im ersten Schritt vor allem bei Behörden und im Gesundheitssektor eingesetzt. Werden die Rechner akzeptiert, dann wird auch Otto-Normalverbraucher in den Genuss der "Palladium-PCs" kommen.

Bislang allerdings ist es mit der Sicherheit von Microsoft-Applikationen nicht weit her. Immer wieder tauchen Sicherheitslöcher auf. Der jüngste Vorwurf wurde erst vor einigen Tagen vom Sicherheitsunternehmen Online Solutions erhoben. Die Finnen stellten die "Java Virtual Machine" der Redmonder an den Pranger. Die Experten von Online Solutions hätten über zehn Löcher entdeckt, durch die Angreifer fremden Code über den Internet Explorer oder Outlook Express einschleusen könnten. Suns Java-Plug-in sei im Gegensatz dazu nicht anfällig. (fkh)