MPF: Neue Details zu IBMs 64-Bit-CPU

IBM gibt auf dem Microprocessor Forum weitere Details zum PowerPC 970 bekannt. Demnach soll die 64-Bit-CPU in der zweiten Hälfte 2003 mit Taktfrequenzen von 1,4 bis 1,8 GHz erhältlich sein.

Der auf dem Power4 basierende PowerPC 970 nutzt nur einen statt zwei Prozessorkerne und verzichtet auf den integrierten L3-Cache. Die ersten beiden Cache-Stufen hat IBM beim PowerPC 970 wie folgt festgelegt: 64 KByte L1-Befehls-Cache, 32 KByte L1-Daten-Cache mit zweifach assoziativer Auslegung sowie ein achtfach assoziativ organisierter 512 KByte fassender L2-Cache mit ECC -Prüfung. Der Power4 besitzt einen 1,5 MByte großen L2-Cache.

Die Pipeline des superskalaren PowerPC 970 ist sehr tief ausgelegt: Für den Fetch-Vorgang nutzt die CPU neun Dekodierstufen. In den Ausführungseinheiten sind 5 bis 13 Stufen notwendig - je nach Berechnung. Hier kann der PowerPC 970 auf insgesamt 12 Ausführungseinheiten zurückgreifen: zwei Load/Store-, zwei Integer-, zwei Floating-Point-, eine Branch- und eine Condition-Register- sowie zwei SIMD -Units. Die neue SIMD/Vector-Engine mit der Bezeichnung VRF beherrscht 162 spezielle SIMD-Befehlen - Kompatibilität zu Motorolas AltiVec-Befehlssatz ist gegeben.

Wie IBM bereits gestern bekannt gegeben hat, nutzt der PowerPC 970 einen mit 900 MHz getakteten Prozessorbus - er erlaubt Bandbreiten von 6,4 GByte/s. Der Prozessorbus des PowerPC 970 verwendet zwei unidirektionale Verbindungen: einen 32-Bit-Bus für Lesevorgänge sowie einen 32-Bit-Bus zum Schreiben, wie IBM heute hinzufügte.

IBM gibt für den PowerPC 970 mit 1,8 GHz Taktfrequenz einen SPECint2000-Wert von 937 Punkten an. Beim SPECfp2000 erreicht die 64-Bit-CPU 1051 Punkte. Bei einer Taktfrequenz von 1,0 GHz erreicht der Prozessor noch einen Integer-Wert von ungefähr 550 Punkten sowie einen Fließkommawert von zirka 650 Punkten. Bei dieser Taktfrequenz ist der Power4 mit seinem Dual-Core deutlich schneller, besonders bei Fließkommaberechnungen: 620 SPECint-Punkte und 850 SPECfp-Punkte.

Die typische Leistungsaufnahme liegt laut IBM bei 42 Watt. Der in 0,13-µm-SOI-Prozess gefertigte PowerPC 970 benötigt dabei eine Core-Spannung von 1,3 V. Der in einem CBGA-Gehäuse wohnende Prozessor benötigt insgesamt 576 Pins, 161 werden dabei für Signale verwendet.

Samples vom PowerPC 970 will IBM im zweiten Quartal 2003 ausliefern, die Massenproduktion soll im zweiten Halbjahr 2003 beginnen. Weitere Details zu IBMs 64-Bit-Prozessor finden Sie in einer Meldung vom Vortag. (cvi)