Mozilla verliert Oberhaupt

Nach einem Bericht der Computerwoche muss sich die Mozilla-Open-Source-Entwicklergemeinde für den Netscape Communicator nach einem neuen Leiter umsehen. Nach nicht einmal zwölf Monaten kehrt der Kanadier Mike Shaver dem von AOL finanzierten Projekt den Rücken.

Damit setzt sich die seit Monaten andauernde Abwanderungswelle auch im neuen Jahr fort, so die Computerwoche. Shaver hatte im April 1999 die Nachfolge des Mozilla-Gründers Jamie Zawinski angetreten. In den folgenden Monaten kümmerte er sich insbesondere um die Beziehungen zu den Entwicklern und engagierte sich bei der Verbreitung des Open-Source-Gedankens. Anders als sein frustrierter Vorgänger, gehe er nun mit dem Gefühl, das Projekt auf eine nächste Stufe getragen zu haben. So konnte Mozilla vor gut einem Monat unter dem Codenamen M12 erstmals eine Testversion des neuen Browsers, dem Communicator 5 vorstellen (tecChannel berichtete). Shaver will der Entwicklergemeinde erhalten bleiben und hatte nach eigener Aussage seinem neuen, nicht genannten Brötchengeber abverlangt, dass er auch künftig stundenweise am Projekt mitarbeiten kann, so die Computerwoche weiter.

Shavers Haltung steht im Gegensatz zu einer wachsenden Schar an ehemaligen Netscape-Mitarbeitern und Entwicklern, die Mozilla seit der Gründung 1998 den Rücken gekehrt haben. So hatte Zawinski seinen Rücktritt damals mit dem schleppenden Fortgang der Entwicklungsarbeiten und der konfusen Produktstrategie Netscapes und dessen neuen Besitzers AOL begründet. Es sei dadurch nicht gelungen, Boden im Browser-Krieg gegen Microsoft gut zu machen. (Computerwoche/fkh)