Motorola zeigt im 802.11n-Streit Flagge

Als einer der letzten großen und bislang noch unentschlossenen Anbieter hat sich Motorola nun für eine Beteiligung am Word Wide Spectrum Efficiency-Konsortium (WWiSE) entschieden. WWiSE steht in Konkurrenz zur Task Group N Sync (TGn Sync).

Beide Gruppierungen kämpfen darum, die Spezifikationen des geplanten 802.11n-Standards zu definieren. Eine Abstimmung des entscheidenden Institute of Electrical and Electronic Engineers (IEEE) über die Bewerber ist für den 14. März geplant. Allerdings wird es an diesem Termin voraussichtlich noch kein klares Votum geben. Für eine Zustimmung zu einem der beiden Anträge sind 75 Prozent der Stimmen notwendig. Nach aktuellen Schätzungen bringt es TGn Sync auf 55 Prozent und WWiSE auf 45 Prozent Zustimmung.

Noch bis in den vergangenen Monat hinein hatte Motorola den Ehrgeiz, mit einem eigenen 802.11n-Antrag beim IEEE anzutreten. Nachdem man im Unternehmen aber die Aussichtslosigkeit dieses Vorhabens erkannte, fiel die Entscheidung, sich WWiSE anzuschließen. Dort trifft Motorola unter anderem auf Broadcom und Texas Instruments. Die Hauptantriebskräfte hinter dem konkurrierenden TGn Sync sind Intel und Nokia.

Beide Konzepte setzen auf das MIMO (multiple in, multiple out)-Verfahren, das dank mehrerer Antennen einen parallelen mehrfachen Datenstrom zwischen WLAN-Zugangspunkt und Client ermöglicht. Sowohl TGn Sync als auch WWiSE setzen zudem auf Kanäle, die mit 20 oder 40 MHz arbeiten. Die Kombination mit MIMO ermöglicht bei der 20-MHz-Variante Übertragungsraten von bis zu 135 Mbit/s.

Trotz der Gemeinsamkeiten bei der technischen Basis beider Anträge an das IEEE sind sich die beiden Konsortien nicht grün. Aktuell ließ der Sprecher von WWiSE, Jim Zyren, verlauten, das Konkurrenzverfahren sei "unpraktikabel". Sollte es bei der IEEE-Abstimmung im März zu der erwarteten Patt-Situation kommen, dürfte sich die endgültige Entscheidung bis Mitte dieses Jahres verzögern. (fba)

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