Carl Icahn erhöht Beteiligung

Motorola: Umstrittener Milliardär erhöht Anteile

Der Milliardär und Großindustrielle Carl Icahn hat seine Beteiligung am angeschlagenen Telekomausrüster Motorola von 6,4 auf 7,6 Prozent aufgestockt.

Wie der bereits seit Monaten mit Verlusten kämpfende Konzern heute, Mittwoch, bekannt gab, seien auch die Rechtsstreitigkeiten mit Icahn vom April beigelegt worden. So hatte der umstrittene Investor zwei Sitze im Verwaltungsrat gefordert und das Management des Unternehmens angesichts der Aktienkursfahrt scharf kritisiert. Ob sich Icahn aufgrund interner Umstrukturierungen zu der aktuellen Anteilserhöhung entschieden hat, bleibt für viele Analysten hingegen fraglich. Sicher ist, dass die von Icahn geforderte Aufspaltung Motorolas in Form einer Ausgliederung der Handy-Sparte weiter vorangetrieben wird.

"Kommt Motorola der Forderung nach einer Auslagerung der Mobiltelefon-Sparte nach, dann heißt das noch längst nicht, dass sich daraus ein nachhaltiger buchhalterischer Effekt erzielen lässt. Um langfristig konkurrenzfähig bleiben zu können, bedarf es zumindest weitergehender Konsolidierungen", verdeutlicht UniCredit-Analyst Roland Pitz auf Nachfrage von pressetext.

Dem Experten nach müsste sich Motorola bereits im Vorhinein darüber Gedanken machen, mit wem diese dann eigenständig börsennotierte Gesellschaft kooperieren würde. "Wenn man als Unternehmen etwas in dieser Art plant, sollte man sich am Beispiel von Nokia Siemens Networks orientieren", sagt Pitz. Schließlich reiche der im Zuge einer Abspaltung erhöhte Freiheitsgrad für die eigene Mannschaft und Motivation nicht aus, um profitabel zu werden.