Motorola packt ARM-Kern in die Dragonball-CPU

Motorola hat auf der Entwicklerkonferenz PalmSource 2000 in Santa Clara angekündigt, innerhalb der nächsten 12 Monate einen neuen Dragonball-Prozessor mit ARM-Kern auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen hatte erst vor kurzem die ARM-Technologie lizenziert.

Seit der Einführung der Dragonball-CPU hat Motorola insgesamt 11 Millionen Einheiten verkauft und ist damit nach eigenen Angaben die Nr. 1 unter den Prozessor-Herstellern für PDAs. Das dürfte stimmen, da die Palm-OS-basierten mobilen Kleingeräte von Palm und Handspring mit der Motorola-CPU ausgestattet sind. Die beiden Firmen dominieren den PDA-Markt mit einem Anteil von etwa 80 Prozent eindeutig.

Die Motorola-Produktlinie besteht aus einem Low-Cost-Dragonball für Taktfrequenzen von 16 bis 20 MHz sowie einem Highend-Prozessor mit integrierter Unterstützung für Farbdisplays und 33 MHz Takt. Mit Ausnahme des Palm IIIc (20 MHz) und der neuen Visor Platinum und Prism (33 MHz) sind alle anderen Palm-OS-PDAs mit einem 16-MHz-Dragonball-Prozessor ausgestattet.

Die Entwicklung der PDAs vom Personal Information Manager zum multimedialen Surfterminal (unter anderem Abspielen von Videodateien) erfordert in Zukunft eine erhöhte Rechenleistung der Prozessoren. Daher kommt die Lizenzierung der leistungsfähigeren 32-Bit-Plattform des britischen Chip-Designers ARM durch Motorola nicht überraschend.

Schließlich geht es dem Unternehmen auch darum, den Marktführer Palm nicht als Kunden zu verlieren. Dessen CEO Carl Yankowski hatte angekündigt, mittelfristig auf die ARM-Technologie umzusteigen. Nach Motorolas Plänen, im kommenden Jahr einen Dragonball-Prozessor mit ARM-Kern auszuliefern, besteht für Palm jetzt eigentlich kein Grund mehr, den Chip-Lieferanten zu wechseln.

Näheres zu Trends und Technologien im Markt der mobilen Minirechner lesen Sie in unserem Report PDA-Technologien für die Zukunft. Einen Vergleichstest der Farb-PDAs Palm IIIc und Visor Prism finden Sie hier. (jma)